Der Absatz von motorisierten Zweirädern hat in der ersten Jahreshälfte 2021 deutlich zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahressemester stieg die Zahl der verkauften Fahrzeuge laut Motosuisse um fast ein Drittel auf mehr als 36'000 «Töffs».
«Der Halbjahresumsatz hat einen neuen historischen Rekord erreicht», sagte ein Sprecher von Motosuisse, dem Dachverband der Motorradimporteure, am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Regelrecht explodiert sei die Nachfrage bei Zweirädern mit 51 bis 125 ccm. In diesem Segment habe sich der Absatz versechsfacht auf 5460 Einheiten. Dies liege vor allem daran, dass nun auch die 16- bis 18-Jährigen, wie im Rest der EU, solche Motorräder fahren dürfen.
Aber auch die stärker motorisierten «Töffs» konnten zulegen: «Im Zuge der Covid-19-Pandemie sind nebst den bisherigen auch viele neue Motorradfahrer in den Sattel gestiegen - vor allem um Fahrten im öffentlichen Verkehr zu vermeiden», sagte der Motosuisse-Sprecher. Darüber hinaus gebe es solche, die Ende 2020 die letzte Möglichkeit genutzt hätten, um direkt einen Führerausweis auf einer grossen Maschine zu erwerben, den Kauf einer neuen Maschine aber auf die Saison 2021 verschoben hätten.
Derweil hinken elektrisch angetriebene Zweiräder noch der Markentwicklung hinterher. Zwar werden immer mehr Motorroller ohne Verbrennungsmotor verkauft, bei Motorrädern bleibt der «Stromer» aber eine Randerscheinung. Laut Motosuisse haben die Hersteller «anders als bei Fahrrädern, Autos und Rollern noch keine technische und bezahlbare Antwort gefunden». Denn die wenigen angebotenen Modelle seien immer noch deutlich teurer als herkömmliche Maschinen mit vergleichbarer Leistung und Spritantrieb.
Generell zeigt sich die Branche aber für das Gesamtjahr zuversichtlich, die 50'000er Marke an Verkäufen und damit den bisherigen Rekord an verkauften motorisierten Zweirädern aus dem Vorjahr zu übertreffen. (sda/awp)