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Sommerferien: So viel teurer sind Badeferien im Jahr 2023

Bis zu 24 Prozent mehr: So viel teurer sind Badeferien – die Liste

Wer diesen Sommer ans Meer reisen möchte, muss je nach Zielort deutlich tiefer in die Tasche greifen. Doch es gibt verschiedene Gründe für die höheren Kosten.
30.06.2023, 13:26
Benjamin Weinmann / ch media
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Das Lindern des Fernwehs lassen sich Reisende aus der Schweiz dieses Jahr mehr kosten. Dies zeigt eine Auswertung von Hotelplan Suisse, dem laut eigenen Angaben grössten Reiseveranstalter hierzulande. Demnach betragen die Durchschnittspreise 2023 für klassische Pauschalreisen ans Meer mit Flug und Hotelbuchung bei der Migros-Tochterfirma deutlich mehr als im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019.

Gruppe von Freunden, die den Strand entlang gehen, mit Männern, die Saugback zu Freundinnen. Fröhliche junge Freunde, die einen Tag am Strand verbringen.
2023 sind Sommerferien in vielen Destinationen teurer als im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit.Bild: Shutterstock

Am stärksten sind die Durchschnittspreise pro Passagier nach Hurghada gestiegen. Die Ausgaben für die ägyptische Destination am Roten Meer betragen rund 24 Prozent mehr. Nach Marsa Alam und Antalya beträgt das Kostenplus rund 19 Prozent. Nach Gran Canaria und Rhodos sind es rund 16 Prozent (s. Tabelle).

Präsentation von Hotelplan Suisse zeigt: Je nach Zielort kosten Badeferien diesen Sommer bis zu 24 Prozent mehr im Vergleich zu 2019.
Präsentation von Hotelplan Suisse zeigt: Je nach Zielort kosten Badeferien diesen Sommer bis zu 24 Prozent mehr im Vergleich zu 2019.Bild: Hotelplan Suisse

Die starken Kostensteigerungen haben unterschiedliche Gründe. Hotelplan liefert keine Aufschlüsselung. Klar ist aber: Da wäre die Inflation, die in den verschiedenen Ländern unterschiedlich ausfällt und zu einer allgemeinen Verteuerung der Hotel- und Flugpreise führt. Hotelplan-Suisse-Managerin Victoria Studer verweist aber auf weitere Einflüsse. So sei die durchschnittliche Aufenthaltsdauer pro Buchung leicht gestiegen. Sprich: Man gönnt sich etwas längere Ferien.

4- und 5-Sterne-Hotels gefragt

Kommt hinzu, dass sich viele Kundinnen und Kunden auch bei der Unterkunftswahl spendabler zeigen. Während 4- und 5-Sterne-Hotels an Beliebtheit gewinnen würden, hätten es 3-Sterne-Hotels bei der Schweizer Kundschaft aktuell schwieriger, sagt Studer. «All das trägt zum höheren Durchschnittspreis bei.»

Tatsächlich zeigt sich dieser Trend auch bei den Airlines, von denen viele seit einigen Monaten überdurchschnittlich hohe Buchungen für die teureren und geräumigeren Plätze in der Business-Class verzeichnen.

Zudem dürfte aber auch so manche Airline und so manches Hotel die Gunst der Stunde nutzen. Denn die nach Corona wiedererstarkte Nachfrage erlaubt es ihnen, die Preise zu erhöhen.

Laura Meyer, CEO der Hotelplan Group, anlaesslich des World Tourism Forum 2021 im Konzertsaal in Andermatt, am Dienstag, 16. November 2021. (KEYSTONE/Urs Flueeler)
Laura Meyer, Chefin von Hotelplan, kann sich über steigende Umsätze freuen.Bild: keystone

Die höheren Preise zeigen sich denn auch beim aktuellen Umsatz auf Gruppenebene. Dieser weist beim Buchungseingang derzeit ein Plus von 4 Prozent auf im Vergleich zur Saison 2018/19, wie Hotelplan-Chefin Laura Meyer am Donnerstag vor Medien sagte.

USA bei Individualreisen top

Bei der Ländergesellschaft Hotelplan Suisse liegt bei den klassischen Badeferien Spanien auf dem ersten Platz der Destinationshitliste, gefolgt von den griechischen Inseln, Zypern, der Türkei sowie Ägypten. Im Individualreisen-Bereich sind diesen Sommer Reisen in die USA, nach Kanada, auf die Malediven, nach Thailand und Norwegen am meisten gefragt. Noch nicht auf dem Vor-Corona-Niveau sind derweil die Buchungszahlen für Reisen nach Asien sowie Australien und Neuseeland.

Für das Gesamtjahr ist Hotelplan-Suisse-Chefin Nicole Pfammatter optimistisch: «Der Nachholbedarf nach Ferien im Ausland ist riesig. Wir rechnen damit, in diesem Jahr das Umsatz-Niveau von 2019 wieder zu erreichen.» (aargauerzeitung.ch)

Ab in den Norden
Während viele Kundinnen und Kunden von Hotelplan klassische Strandferien bevorzugen, sieht es bei Airbnb anders aus. Der Online-Vermittler von privaten Ferienwohnungen hat die Top-Ziele der hiesigen Kundschaft ausgewertet. Demnach zieht es diese im Sommer vor allem in den kühleren Norden. Ganz oben auf der Liste steht Bergen (Norwegen), gefolgt von Edinburgh (Grossbritannien), Oslo (Norwegen), Kopenhagen (Dänemark), Bretagne (Frankreich), Tarragona (Spanien), Ibiza (Spanien), Madrid (Spanien), Dublin (Irland), Prag (Tschechische Republik). (bwe)
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19 Kommentare
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Tobias W.
30.06.2023 13:53registriert Januar 2017
Ich kann nur jedem von Kroatien abraten. Abzocke hoch 5, und das für pure Langeweile.

Die Abzocke ist derart gigantisch, dass die Kroaten es sich gar nicht leisten können, am öffentlichen Leben teilzuhaben, bzw. ein solches überhaupt zu entwickeln.
Vergnügungsparks, Riesenrad, Märkte mit Einheimischen und generell romantisches Ambiente wie in Italien oder Frankreich kann man vergessen. In den Strassen sind ausschliesslich Touristen.

Bin jedes Jahr 1-2 Mal da, weil die Eltern meiner Freundin da leben. Und es kommt mir jedes Jahr schlimmer und trauriger vor…
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