Die Preise auf dem Schweizer Wohnungsmarkt sind 2013 schwächer angestiegen als zuvor. Das Wachstum betrug im Schnitt 1,1 Prozent, wie eine Studie im Auftrag des Bundesamts für Wohnungswesen (BWO) zeigt. 2012 waren die Preise noch um 3,7 Prozent angewachsen.
Am Genfersee sanken die Preise sogar erstmals nach Jahren des Wachstums, wie das BWO am Donnerstag mitteilte. Durchschnittsmieter können dort dennoch nicht aufatmen, denn der Grund für den Preisrückgang liegt im Luxussegment, wo Wohnungen und Einfamilienhäuser günstiger wurden. Im mittleren und unteren Segment bestand 2013 weiterhin eine hohe Nachfrage.
Auch im teuren Zürich zeigte sich ein ähnliches Bild. Im obersten Segment gab es an zentralen Lagen Anzeichen für eine Entspannung, heisst es in der Studie, welche die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften zusammen mit dem Beratungsunternehmen Meta-Sys verfasste. Nach einer regen Bautätigkeit stünden nun erstmals Luxuswohnungen leer.
Zudem seien auch günstigere Wohnungen an dezentralen Lagen frei. Damit komme die Preisspirale – insbesondere beim Wohneigentum – zum Stillstand. Insgesamt stiegen die Mietpreise in dieser Region nur noch im schweizerischen Durchschnitt.
Im Espace Mittelland hingegen verschärfte sich die Lage. In der Kernagglomeration Bern seien Wohnungen knapp. Potenzielle Wohnungskäufer ziehe es hier verstärkt in den ländlichen Raum.
Als Grund für den Anstieg nennen die Autoren die überdurchschnittlich hohe Zunahme der ausländischen Bevölkerung. Viele der Neuzuzügler zogen dabei aus der Genferseeregion sowie aus den Freiburger Grenzregionen zu. Gleichzeitig bewegte sich die Neubautätigkeit im Espace Mittelland am unteren Rand aller Regionen.
In der Nordwestschweiz und in der Zentralschweiz verknappte sich das Angebot ebenfalls. Ausgeglichen waren die Wohnungsmärkte hingegen in der Ostschweiz und im Tessin.
Die tiefen Hypothekarzinsen machen in der ganzen Schweiz Wohneigentum attraktiv. Insbesondere bei Schweizern stieg die Eigentumsquote weiter an. So besassen im letzten Jahr 49 Prozent der Schweizer Wohneigentum. Im Vorjahr waren es noch rund 48 Prozent gewesen.
Bei den Ausländern war die Eigentumsquote hingegen deutlich tiefer. Sie stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte auf 17,6 Prozent.
In der Ostschweiz, wo die Quote 2013 am höchsten war, besassen sogar fast 60 Prozent aller Schweizer Wohneigentum. Bei den Ausländern lag die Quote hier bei rund 20 Prozent. (jas/sda)