Der Graubündner Remo Stoffel geniesst einen speziellen Ruf als Unternehmer. Eine wüste Übernahmeschlacht um den ehemaligen Hauptsitz der Swissair, den Balsberg, vor bald einmal zehn Jahren brachte ihn in die Schlagzeilen.
Dann war es lange still um den gebürtigen Valser. Diesen Frühling sorgte er wiederum für weltweites Aufsehen, als er die Idee eines riesigen Hotelwolkenkratzers für seine Heimatgemeinde Vals lancierte. Stoffel besitzt auch die berühmte Therme in Vals.
Sein Geld verdient Stoffel als grösster Aktionär bei der Bau- und Immobilienfirma Priora. Geführt wird das Unternehmen von seinem Vertrauten Hans-Peter Domanig. Der Immobilienmanager ist Verwaltungsratspräsident der Priora-Gruppe und war früher bei Implenia tätig.
Neben dem Bau interessiert sich Domanig auch für Sport. Seit ein paar Wochen ist er Vizepräsident des Fussballclubs Grasshoppers Zürich. Der Einfluss von Domanig ist bereits sichtbar. Auf den Trikots der neuen Saison prangt der Name Priora.
GC-Fans sind verunsichert, wenn sie den Namen Remo Stoffel hören. Werden die Fussballer bald Werbung für den Valser Turm machen müssen? «Und wird der Club am Ende nach Vals verlegt?», fragt ein Fan scherzhaft.
Domanig winkt ab. Er sagt: «Die Frage stellt sich nicht, dass GC nicht für den Valser Turm Werbung machen würde. Und ich kann Ihnen auch versichern: Der Club wird nicht nach Vals verlegt.»
«Den Entscheid, als Sponsor bei GC aufzutreten, fällte ich als VR-Präsident der Priora-Gruppe. Remo Stoffel hat mit dem Engagement nichts zu tun. Ich habe ihn aber informiert», sagt Domanig weiter.
Wie lange das Sponsoring dauert, ist noch offen. Vorerst ist es wie üblich auf eine Saison beschränkt. Es dürfte mit etwa 500'000 Franken dotiert sein.
GC muss in diesem Jahr mit einem massiv tieferen Budget auskommen. Statt 28 Millionen betragen die Mittel lediglich 20 Millionen Franken. Bisher sind 18 Millionen gesichert. Derzeit werden weitere Geldgeber gesucht, wie auch Domanig bestätigt.
«Dass sich Remo Stoffel über das Sponsoring-Engagement hinaus für den Club engagiert, ist nicht vorgesehen», sagt Domanig. «Ob das zu einem späteren Zeitpunkt der Fall sein könnte, kann niemand ausschliessen.»
Domanig hat Grosses vor: «Wir suchen eine Lösung für GC, um den Club wieder auf eine solide Basis zu stellen und an die alten Erfolge anknüpfen zu können.»
Priora hat bereits Erfahrung mit Sportengagements. Als der EHC Kloten 2012 in finanzielle Schwierigkeiten kam, schoss Domanig über Priora mehrere hunderttausend Franken ein. Das Engagement läuft noch zwei weitere Jahre. Doch schon jetzt ist klar – Priora wird sich in Zukunft auf den Fussball konzentrieren.