Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, steht das Schweizer Unternehmen Swiss Steel vor dem Ruin. Dies nach einer Kapitalerhöhung im Frühjahr. Der Hauptaktionär Martin Haefner investierte 300 Millionen, da kein anderer Kapitalgeber gefunden werden konnte. Der Börsenwert wurde deswegen Ende April mit 550 Millionen Franken beziffert. Nun sind es 117 Millionen Franken. Auch der Aktienwert beträgt mit einem Buchwert von 3,81 Franken im Vergleich zu vorher 16,83 Franken nur noch einen Bruchteil.
Der neue Verwaltungsratspräsident Martin Lindqvist tritt sein Amt inmitten grosser Probleme an: Swiss Steel schreibt rote Zahlen, die Werke sind nicht ausgelastet, und ein grosser Teil der Mitarbeiter ist in Kurzarbeit. Vor allem die Krise der europäischen und deutschen Automobilindustrie hat die Stahlproduktion stark belastet.
Gemäss Prognosen soll Swiss Steel im zweiten Halbjahr etwa 120 Millionen Franken Verlust machen. Anders als anderen Stahlunternehmen hat Swiss Steel bis jetzt keine ausschlaggebenden Massnahmen zur Kostensenkung oder Personalkürzungen ergriffen. Auch ob das Unternehmen im nächsten Frühjahr die Kreditbedingungen der Banken noch einhalten kann, wird bezweifelt. Es steht der Konkurs bevor. (kek)