Mieten, Krankenversicherungsprämien, Strom, Lebensmittel: Man hat den Eindruck, dass in der Schweiz in den letzten Monaten alles teurer geworden ist. Doch es gibt auch eine freudige Nachricht: Viele schweizerische Steuerzahlerinnen und Steuerzahler werden in diesem Jahr eine niedrigere Rechnung erhalten als im Vorjahr.
Für unsere Analyse haben wir Daten der Eidgenössischen Steuerverwaltung ESTV (siehe Box ganz unten) untersucht. Wir haben zwei konkrete Beispiele ausgewählt, um die aktuelle Steuerbelastung zu veranschaulichen: ein verheiratetes Paar mit zwei Kindern und eine alleinstehende Person ohne Kinder.
Für einen Haushalt mit vier Personen (verheiratetes Paar mit zwei Kindern), bei dem die Eltern zusammen 100'000 Franken verdienen (Aufteilung: 70 und 30 Prozent), sinken die Steuern in mehr als 1560 der 2136 Schweizer Gemeinden, also in mehr als 70 Prozent aller Orte.
Der Vergleich der Steuerjahre 2022 und 2023 zeigt folgendes Bild:
In vielen Gemeinden wird der Unterschied signifikant sein. Dies ist insbesondere im Kanton Waadt der Fall, wo alle Gemeinden eine Reduzierung von mehr als 10 Prozent verzeichnen. In etwa 130 Gemeinden wird die Entlastung der Steuerlast im Beispiel über 1000 Franken liegen.
In praktisch allen Kantonen wird es eine Steuersenkung geben. Ausnahmen sind Bern, Appenzell Ausserrhoden und vereinzelte Gemeinden in Fribourg, Zürich, Schwyz oder dem Tessin.
In etwa neun Prozent der Fälle wird sich die Situation nicht ändern (insbesondere im Tessin, in Glarus und in mehreren Zürcher Gemeinden), während die Modellhaushalte in etwa 370 Gemeinden mit höheren Kosten rechnen müssen.
Im zweiten Szenario handelt es sich um eine alleinstehende Person ohne Kinder, die alleine lebt und ein jährliches Bruttoeinkommen von 80'000 Franken hat. In diesem Fall ist zwar die Anzahl der Gemeinden, in denen die Steuern sinken werden, noch grösser (über 2000 von 2163), aber die Senkung wird insgesamt moderater ausfallen.
So wird beispielsweise im Kanton Waadt der Rückgang zwischen 5,8 und 1,7 Prozent liegen, was immerhin noch ein paar hundert Franken weniger entspricht. Genf, Neuenburg und Jura verzeichnen geringere Rückgänge, meist unter zwei Prozent. Das Wallis liegt dazwischen. In der Deutschschweiz profitieren Gemeinden in Graubünden, Basel, St.Gallen oder Schwyz grundsätzlich am meisten.
Die Steuerbelastung wird nur in etwa 50 Gemeinden steigen und sich nur in drei gar nicht ändern.
Die Frist für die Einreichung der Steuererklärung rückt näher: Sie ist auf den 15. März in den Kantonen Waadt und Bern, und auf den 31. März in Genf, Freiburg, sowie den meisten Deutschschweizer Kantonen festgelegt. Für Einwohner von Neuenburg und Jura wird eine Verlängerung beantragt werden müssen: Die Frist wurde gerade erst überschritten.
Gibts bei Watson keine Wirtschaftsredaktion?
Von 2022 zu 2023 gab es eine deutliche Teuerung. Ihr müsst den 2023 Lohn um die Teuerung anheben und dann vergleichen. Erst dann hat man sinnvolle Aussagen.
Jemand der keinen Teuerungsausgleixh erhalten hat, zahlt wegen der Anpassung der Progression natürlich weniger Steuern, aber der Lohn ist entsprechend weniger Wert. Eine Steuersenkung ist das nicht zwingend, sondern erstmals einfach ein Indiz, dass man ärmer wurde.
Habe natürlich gleich mal nach Wohnungen in Baar geschaut: Naja, eine „normale“ 4.5 Zi Wohnung kostet da schnell mal 4000.-.
Dann bezahle ich doch lieber mehr Steuern…