Eines vorneweg: Der Kanton Zürich senkt den Steuerfuss 2024 der Kantonssteuer von 99 auf 98 Prozent. Einzelpersonen mit einem Durchschnittslohn kommen damit rund 20 Franken billiger davon, Verheiratete mit rund 35 Franken. Das ist zwar nicht viel, aber immerhin.
Doch wie sieht es in den Gemeinden aus? Nachdem im letzten Jahr fast ein Drittel aller Gemeinden des Kantons Zürich ihren Steuerfuss gesenkt hatten, sind es auf 2024 hin noch deren 23. Nur bei 12 Gemeinden musste der Steuerfuss erhöht werden.
In vielen Fällen geht es dabei nur um einen oder zwei Prozentpunkte. Eigentlich nicht so dramatisch, wenn ein Steuerfuss-Prozentpunkt des statistischen Durchschnittsverdieners doch nur rund 33 Franken ausmacht. Es gibt aber auch deutlich grössere Veränderungen.
Aber schauen wir uns die Veränderungen der Steuerfüsse im Kanton Zürich an:
In 23 Gemeinden wurde der Steuerfuss gesenkt (blau), im letzten Jahr waren es noch deren 47. Erhöht wurde der Steuerfuss dagegen in 12 Gemeinden (2022: 11). Wobei einzig Weiach zweimal in Serie erhöht hat. War es im letzten Jahr nur ein Prozentpunkt, sind es jetzt happige sechs.
Der Gemeinderat hat diese Erhöhung beantragt, die Rechnungsprüfungskommission hätte den Steuerfuss gleich gelassen, dafür den Betrag für die Asylunterkunft gekürzt sowie den Betrag von 10 Millionen Franken für den Schulhausneubau gestrichen (Baustart kaum 2024). Die Steuererhöhung auf Vorrat sei weder notwendig noch erlaubt. Immerhin können sich die Einwohner von Weiach trösten: Sie weisen noch immer einer der tieferen Steuersätze aus (Rang 31 im Kanton Zürich).
Eine grössere Erhöhung als Weiach gibt's in Thalheim an der Thur. Allerdings sind die acht Prozentpunkte noch provisorisch. Weil die Gemeindeversammlung nach hitzigen Diskussionen das Budget ablehnte, startet die Gemeinde mit einem Notbudget ins Jahr und wird wohl erst im März definitiv abstimmen.
Freuen dürfen sich dagegen die Einwohner von Hombrechtikon, Rheinau, Truttikon, Wila und Zollikon. Hier wurde der Steuerfuss zum zweiten Mal in Serie gesenkt. Zollikon rückt damit neu auf Rang 5 der tiefsten Steuerfüsse im Kanton vor (zuvor Rang 8).
Über die grösste Abnahme des Steuerfusses dürfen sich derweil Dorf und Buchs freuen. In beiden Gemeinden ging es um fünf Prozentpunkte runter. In Dorf (die Einwohner nennt man übrigens Dorfemerinnen und Dorfemer) kommt die Senkung aufgrund höherer Investitionsvolumen zustande. In Buchs wollte der Gemeinderat den Steuerfuss beibehalten, die Rechnungsprüfungskommission diesen aber senken und erhielt vom Volk die Mehrheit (42 gegen 32 Stimmen).
Am steuergünstigsten lebt man im Kanton Zürich weiterhin in Kilchberg (72 Prozent). Seit 2018 gehört der tiefste Wert der Zürichseegemeinde alleine, 2017 musste sie diesen noch teilen (damals 76 Prozent). Auf dem zweiten Rang liegt neu Küsnacht alleine, weil die Gemeinde den Steuerfuss im Gegensatz zu Rüschlikon und Herrliberg (beide Rang 3) um zwei Prozentpunkte senken konnte.
Neu in den Top 10 präsentiert sich Zumikon (minus 4 Prozentpunkte), verdrängt würde dafür Meilen (weiterhin 79 Prozent). Meilen bleibt aber eine von elf Gemeinden mit einem Steuerfuss von unter 80 Prozent.
Am anderen Ende liegt weiterhin Maschwanden (130 Prozent, Bezirk Affoltern) alleine auf dem letzten Rang. Bachs (Bezirk Dielsdorf) bleibt mit 128 auf dem zweitletzten Rang, Wildberg auf dem drittletzten. Am vierthöchsten ist der Steuerfuss übrigens in Winterthur (125 Prozent).