Wie geht's weiter mit den Selbständigen? 4 Politiker fordern Lösungen von Parmelin
Die Massnahmen gegen die Corona-Krise treffen die Einzel- und Kleinunternehmen besonders hart. Viele Selbständige fragen sich derzeit, wie sie ihre Rechnungen und Mieten bezahlen sollen, wenn es so weitergeht.
Eine Lösung ist nicht in Sicht: An den Pressekonferenzen des Bundes heisst es derzeit nur, man werde daran arbeiten. Und weil die Session ausgesetzt ist, kann das Parlament keine Abhilfe schaffen.
In einem gemeinsamen Brief an Wirtschaftsminister Guy Parmelin fordern deshalb nun vier Politiker aller Bundesratsparteien, dass man den Einzel- und Kleinunternehmen mehr wirtschaftliche Hilfe zukommen lassen soll.
Unterzeichnet ist der Brief von Jacqueline Badran (SP), Leo Müller (CVP), Marcel Dobler (FDP) und Thomas Burgherr (SVP). Sie betonen anfangs des Briefs, dass sie vorbehaltlos die bereits getroffenen Massnahmen unterstützen, für kleine Unternehmen gehe die wirtschaftliche Hilfe aber zu wenig weit.
Im Brief heisst es:
Das sind die Forderungen:
- Die Bereitstellung eines zusätzlichen Kredits, um unverschuldete nicht-versicherbare Einkommens- und Erwerbsausfälle – analog einer Versicherung – in Koordination mit allfälligen Massnahmen der Kantone zumindest teilweise direkt, unkompliziert und unbürokratisch zu decken.
- Die Kurzarbeit ist für ALV-pflichtige Personen zugänglich zu machen, die bisher keine Kurzarbeit beziehen können, aber Beiträge zahlen.
- Für Nicht-ALV-Pflichtige Personen sind bisherige und künftige Einnahme- und Erwerbsausfälle, die ursächlich auf die Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Krise zusammenhängen – analog dem Elementarschadensfonds oder der Exportrisikogarantie – zu mindestens 80 Prozent zu decken.
- Darüber hinaus sind für kleine Unternehmen, Micro-Unternehmen und selbständige Einzelpersonen, denen verbürgte Darlehen kaum nützen, vorübergehend einen existenzsichernden Beitrag an deren nicht lohnbezogenen Fixkosten zu leisten.
- Im Übrigen rufen die Unterzeichnenden die Vermieter von Geschäftsräumlichkeiten auf, ihre Mieten für die Dauer der Massnahmen auszusetzen oder zumindest zu senken.
Das sagen die Politiker:
Die Sendung «Kassensturz» vom SRF traf die vier Politiker vor dem Bundeshaus zum Gespräch. Sie sind sich alle einig, jetzt müssen sofort Lösungen her.
Ueli Schmezer traf die vier Politiker zu einer Kurzdebatte:
Bundesratsparteiübergreifender Konsens zugunsten Selbständigerwerbender. Die Debatte auf dem Bundesplatz heute exklusiv im #kassensturz. #Corona #srf @JayBadran @Marcel_Dobler @SVPch @CVP_PDC #Leomüller #thomasburgheer pic.twitter.com/JxhxrqF1V2
— ueli schmezer (@SchmezerUeli) March 17, 2020
Quellen:
(jaw)
