Etwas mehr als die Hälfte der von der Arbeitslosenversicherung ausgesteuerten Menschen ist nach einem Jahr wieder erwerbstätig. Gemäss Bundesamt für Statistik verdienen sie aber weniger und ihr Gesundheitszustand ist schlechter als jener der Erwerbsbevölkerung. Die wichtigsten Zahlen:
… werden jährlich im Durchschnitt von der Arbeitslosenversicherung ausgesteuert. Dies geht aus einer Untersuchung der Situation der ausgesteuerten Menschen in der Fünfjahresperiode von 2014 bis 2018 hervor, die das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag veröffentlichte.
… von ihnen seien im ersten Jahr nach der Aussteuerung wieder erwerbstätig gewesen. Nach fünf Jahren habe sich dieser Anteil auf 63 Prozent erhöht. 15 Prozent hätten eine Stelle gesucht und 22 Prozent der Ausgesteuerten hätten sich aus dem Arbeitsmarkt zurückgezogen.
… alte Menschen sind bei den Ausgesteuerten überrepräsentiert. Ihr Anteil an den Ausgesteuerten betrug 48 Prozent, während sie 41 Prozent der Arbeitslosen und 42 Prozent der Erwerbsbevölkerung ausmachten. Auch Menschen ohne Berufsausbildung und ausländischer Herkunft seien wesentlich stärker von einer Aussteuerung betroffen gewesen als der Durchschnitt.
… der ehemals Ausgesteuerten verrichten Arbeit auf Abruf, vier Prozent werden von einem Stellenvermittlungsbüro vermittelt und bezahlt. Bei den Arbeitnehmenden betrugen diese Anteile fünf respektive ein Prozent. Dies zeigt, dass ausgesteuerte Menschen, die im Arbeitsmarkt wieder Tritt gefasst haben, öfter als die übrigen Arbeitnehmenden in atypischen Arbeitsverhältnissen tätig sind.
… der zuvor Ausgesteuerten haben einen unbefristeten Arbeitsvertrag, bei den Arbeitnehmenden liegt dieser Anteil bei insgesamt 91 Prozent. 27 Prozent der ausgesteuerten Männer hätten Teilzeit gearbeitet, während dieser Anteil bei den männlichen Erwerbstätigen insgesamt lediglich 15 Prozent ausmachte. Auch bei den Frauen zeigte sich laut BFS dieser Unterschied deutlich.
… erhalten die einst ausgesteuerten Menschen brutto als Medienstundenlohn. Dieser liegt damit deutlich tiefer als bei den Arbeitnehmenden, die im Median 36.10 Franken beziehen. Besonders ausgeprägt ist das Lohngefälle bei den Führungskräften: 54.90 Franken gegenüber 41.20 Franken bei Arbeitnehmenden nach einer Aussteuerung. Geringer sind die Unterschiede bei Hilfsarbeitskräften.
(sda/mlu)