In einem Fitnessstudio kommt man um die Proteinshakes nicht mehr herum: Die Trainerinnen und Trainer raten an, vor oder nach dem Sport möglichst viel Eiweiss zu sich zu nehmen, um den Muskelaufbau zu fördern. Die Trainierenden schleppen grosse Kübel mit Milchproteinpulver herum oder trinken Fertigprodukte aus dem Supermarkt.
Überhaupt nicht viele Proteine konsumieren hingegen Schweizer Rentnerinnen und Rentner. Jede zweite Person über 65 nimmt zu wenig Eiweiss zu sich, was wiederum Folgen für deren Gesundheit hat. Hier sieht sich Emmi in der Pflicht. Wie Konzernchefin Ricarda Demarmels anlässlich der Präsentation der Jahresergebnisse sagt, gebe es kein besseres Protein als das Milchprotein. Keine Produkte seien zudem so variabel einsetzbar wie Milchprodukte.
Im Produktportfolio von Emmi widerspiegelt sich die Variabilität der Milch: Auf globaler Basis sorgt der Käse für 29 Prozent des Umsatzes. Doch die Frischprodukte, unter denen Caffè Latte, Proteinshakes und weitere Lebensmittel aus dem Convenience-Bereich zusammengefasst werden, übertrumpfen das Kerngeschäft des Käses sogar noch knapp mit 29,6 Prozent. Auf dem dritten Platz erwirtschaften die Molkereiprodukte, also Milch, Butter und Joghurt, mit 25,6 Prozent ebenfalls einen grossen Anteil. Erst weit zurück finden sich die Produktgruppen Frischkäse mit 5,9 Prozent, die Dienstleistungen mit 5,5 Prozent und das Pulver beziehungsweise die Konzentrate mit 4,4 Prozent.
Die global agierende Luzerner Milchverarbeiterin, die grösste der Schweiz, sieht das Milchregal als Treffpunkt aller Ernährungstrends. Denn entlang der Konsumentenbedürfnisse konnten immer wieder neue Produkte entwickelt werden. Etwa Joghurt mit möglichst wenigen Zutaten, laktosefreie Milch für Allergikerinnen und Trinkmahlzeiten. Auch der Kassenschlager Caffè Latte war einst eine Emmi-Innovation, genau wie die begehrten Proteinshakes.
Proteinshakes seien nun eben Teil eines aktuellen Trends. Denn laut Ricarda Demarmels ist für mehr als zwei von fünf Konsumenten Protein das wichtigste Element ihrer Ernährung. Und jeder vierte Konsument mache sich Sorgen um seine Verdauung. Aus diesem Grund will Emmi auch im laufenden Jahr vermehrt auf Produkte des momentanen Gesundheitstrends setzen. So werden ab März neue Trinkmahlzeiten eingeführt, eine neue vegane Joghurtalternative oder ein milchproteinangereichertes Wasser.