Der beste Whisky der Welt stammt nicht aus dem schottischen Hochland, sondern von einer Insel im Fernen Osten: Japan. Und der japanische Whisky soll noch besser werden – das jedenfalls ist die erklärte Absicht des japanischen Getränkeherstellers Suntory, der Whisky im Weltall reifen lassen will.
Im August lässt Suntory insgesamt sechs Proben von 10, 18 und 21 Jahre altem Whisky ins All schiessen. Sie sollen im japanischen Labor der Internationalen Raumstation (ISS) mindestens ein Jahr gelagert werden. Mit dem ungewöhnlichen Experiment will die Firma herausfinden, ob die Schwerelosigkeit die Reifung des hochprozentigen Getränks beeinflusst und damit dessen Geschmack verändert.
Die Experten von Suntory gehen davon aus, dass eine Lagerung bei geringen Temperaturschwankungen und begrenzter Bewegung der Flüssigkeit einen milderen Geschmack bewirkt. Ob diese Vermutung sich bewahrheitet, wird sich nach der Rückkehr der Proben auf die Erde erweisen, wenn Whiskyexperten sie verkosten. Zudem sollen Wissenschaftler die Whiskys untersuchen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.
Seit ein japanischer Unternehmer und seine schottische Frau in den 20er-Jahren mit der Herstellung von Whisky in Japan begannen, haben die fernöstlichen Schnäpse internationales Renommée gewonnen. Dieses Jahr entthronte der Yamazaki Single Malt Sherry Cask 2013 von Suntory selbst die schottische Konkurrenz: Das japanische Getränk wurde von der renommierten Jim Murray's Whisky Bible zum besten Whisky der Welt gewählt. (dhr)