Warum wir betrunken werden, wissen wir eigentlich alle ziemlich genau. Was entscheidet, ob wir am nächsten Tag mit einem Kater aufwachen, ist selbst aus wissenschaftlicher Sicht noch nicht komplett geklärt. Was jedoch ganz gemein ist: Rund 23 Prozent der Bevölkerung haben gar nie einen Kater! Für alle anderen jetzt als kleines Trösterli: Mythen und Fakten über den Kater!
Mit dem richtigen Z'nacht wird der Kater weniger schlimm – stimmt's?
Wahr, so lange man es nicht übertreibt. Knapp 80 Prozent des Alkohols wird vom Dünndarm aufgenommen. Ein kleiner Teil von der Mundschleimhaut und der Rest von dem Magen. Wie schnell Alkohol ins Blut geht, hängt also mehrheitlich davon ab, wie schnell er in den Dünndarm gelangt. Essen wir besonders fettig vor einem Trinkgelage, ist die Resorption des Alkohols verlangsamt, da er durch das Fett länger im Magen verweilt. In der Magenwand befindet sich Alkoholdehydrogenase, die den Alkohol abbaut. Bleibt der Alkohol also länger im Magen, kommt eine kleinere Menge ins Blut, was auch den Kater ein wenig mindern kann. Dieser Effekt ist jedoch begrenzt.
Übrigens: Wie wichtig für das «Bödelä» Kohlenhydrate sind, ist in der Wissenschaft umstritten.
Wahr oder falsch?
Ob Bier auf Wein, oder Wein auf Bier – nicht zu viel trinken, das rat ich dir! Es gibt bisher keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass die Reihenfolge der Getränke einen Einfluss auf den Kater hat.
Fun fact: Diese alte Weisheit bezieht sich auf den sozialen Status einer Person. Bier war früher das Getränk armer Leute. Mit Wein auf Bier wurde der gesellschaftliche Aufstieg bezeichnet.
Wahr oder falsch?
Dass das Vermischen von Getränken an dem Kater schuld ist, konnte wissenschaftlich nicht belegt werden. Es mag erstaunen, aber eigentlich ist nicht der Getränkemix an sich das Problem! Wenn wir durcheinander trinken, haben wir vor allem einen grösseren Kater, weil wir unbewusst mehr trinken. Ein neues Getränk stimuliert den Geschmacksreiz und verleitet zu höherem Konsum. Wird der ganze Abend dasselbe getrunken, sind die Geschmacksnerven eher gelangweilt und man trinkt tendenziell weniger.
Wahr oder falsch?
Nebstdem natürlich die Menge des Alkohols ausschlaggebend ist, sind es insbesondere auch Kongenere, die ein alkoholisches Getränk anfälliger für Kater machen. Kongenere sind chemische Stoffe, die durch die Fermentierung entstehen und auch für den Geschmack des jeweiligen Alkohols verantwortlich sind. Eine Studie dazu hat gezeigt, dass je klarer der Alkohol ist, desto weniger schlimm der Kater endet. Nach dem Konsum von Bier, Vodka und Gin brummte der Kopf demnach weniger fest als nach Rum, Brandy und Rotwein. Dabei spielt jedoch auch noch die Qualität des Gesöffs eine Rolle.
Fun fact: Vodka mit Orangensaft gemischt schnitt am besten ab!
Wahr oder falsch?
Ein Schmerzmittel zu sich nehmen, bevor man komplett weg döst, kann tatsächlich hilfreich sein. Dies aber nur, wenn die Nacht kurz ist, und das Medikament noch wirkt wenn man aufsteht. Ansonsten ist die Einnahme am Morgen danach besser. Das Schmerzmittel sollte aber auf keinen Fall Paracetamol enthalten. Dieser Wirkstoff wird teilweise über das selbe Enzym in der Leber abgebaut und die wird zu diesem Zeitpunkt schon alle Hände voll zu tun haben. Dabei können giftige Abbaustoffe entstehen und auch der Kater dauert durch die Doppelbelastung länger an.
Wahr oder falsch?
Zugegeben, wäre es ja schon ziemlich cool, wenn der Double-Cheese-Burger und die fettigen Fritten auf dem Weg nach Hause tatsächlich auch noch etwas Gutes für uns tun würden. Tun sie aber nicht. Essen bringt nur bei der Vorbereitung etwas!
Wahr oder falsch?
Die Dehydrierung durch den Alkohol ist zweifelsohne mitschuldig daran, dass es einem nach einer feuchtfröhlichen Nacht schlecht geht. Aber selbst wenn vor dem zu Bett gehen riesige Mengen an Wasser getrunken werden, spielen viele andere Faktoren ebenfalls verantwortlich für den schlimmen «Morgen danach». Darunter das Immunsystem, welches sich wehrt, ein irritierter Magen, ein tiefer Blutzuckerspiegel, Erweiterungen der Blutgefässe, Schlafqualität und im Alkohol enthaltene Kongenere.
Wahr oder falsch?
Wer am Morgen verwacht und das Katerstadium noch nicht erreicht hat, kann mit einem Kontergetränk den Kater zwar hinauszögern, jedoch kaum vermeiden. Letzten Endes ist der Alkohol ja schuld daran, dass wir uns überhaupt so fühlen. Immerhin: Die Vitamine im Tomatensaft der Bloody Marry und das in dem Drink enthaltene Salz wäre für einen Kater nicht mal so schlecht ;-)
Wahr oder falsch?
Nicht mehr als 5 Prozent des eingenommenen Alkohols wird wieder über die Haut ausgeschieden, den Rest muss unsere gute alte Leber übernehmen. Der Besuch der Sauna kann für den Kreislauf eher belastend sein und fördert die durch den Alkohol vorhandene Dehydrierung.