Der Aufklärungsunterricht ist bei uns allen eine Weile her ... Und auch wenn es die schönste Nebensache der Welt ist, geistert in unseren Köpfen bezüglich Sex viel Halbwissen herum. Wie war das nochmals mit den Geschlechtskrankheiten? Kann man während der Periode wirklich nicht schwanger werden? Macht Ananassaft Sperma tatsächlich süsser? Mach mit uns den Mythencheck und werde zum Sexperten! 😉
Verhindert Sex während der Periode den Braten (oder die Pizza) im Ofen? gif: giphy.com
Wahr oder falsch?
Bild: watson/sim
Fehlanzeige: Auch die «echten Piraten, die ins rote Meer stechen», müssen sich schützen! Frauen sind nicht so kompliziert wie man(n) behauptet, ihre Zyklen aber oftmals schon. Dass der Eisprung 14 Tage nach der Periode stattfindet, ist leider überhaupt nicht zwingend und kann aus verschiedenen Gründen variieren. Wer zum Beispiel an Tag fünf seiner Periode ungeschützten Geschlechtsverkehr hat, könnte, wenn's dumm läuft, wenige Tage später seinen Eisprung haben und befruchtet werden – Spermien können nämlich eine ganze Weile in der Frau überleben.
Bei den monatlichen Blutungen, die unter Einnahme der Antibabypille stattfinden, hat man nichts zu befürchten.
bild: pixabay.com
Wahr oder falsch?
Bild: watson/sim
Ohne Frage: Das Kondom schützt – dort wo es ist – sehr zuverlässig. Insbesondere HIV-Übertragungen können bei korrekter Verwendung komplett verhindert werden. Das Kondom verhindert nämlich, dass die Schleimhaut des Penis nicht mit der Schleimhaut der Partner/innen in Kontakt kommt. Zudem kann das Ejakulat/der Lusttropfen und das Vaginalsekret die Barriere des Kondoms nicht durchdringen. Das Problem ist es, dass viele STI (Sexually transmitted Infections) nicht nur auf Schleimhaut oder mittels Sekreten, sondern auch an anderen Körperstellen übertragbar sind. Herpes, Syphilis und HPV befallen zum Beispiel auch Vulva, Hodensack und Analregion, welche vom Kondom nicht geschützt werden. Bei Tripper und Chlamydien, wird das Risiko einer Übertragung zwar erheblich gesenkt, jedoch nicht komplett ausgeschlossen.
Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt auch bei Safer Sex bei mehr als 5 Sexualpartner/innen pro Jahr einen STI-Test zu machen.
Es juckt und brennt! bild: watson/ shutterstock
Wahr oder falsch?
Bild: watson/sim
«Wenn's juckt oder brennt, dann bitte zum Arzt! », rät die Love Life Kampagne der Aids Hilfe Schweiz und damit hat sie natürlich recht. Aber das ist leider kein Garant. Sexuell übertragbare Infektionen können oft auch asymptotisch verlaufen. So haben beispielsweise 70% der Frauen bei Chlamydien gar keine Symptome.
Bei ungeschütztem Oralsex gibt es nichts zu befürchten. Wahr oder falsch?
Bild: watson/sim
Bei ungeschütztem Oralsex kommt es, wie auch bei Analsex (!), ebenfalls zu Schleimhautkontakt. Selbst wenn das Sperma/Vaginalsekret nicht geschluckt wird, kann man sich daher anstecken und beispielsweise fiese Infektionen im Hals kriegen.
By the way: Herpes am Mund kann auch zu Herpes im Genitalbereich führen. Bei Fieberbläsli gilt daher nicht nur Kuss- sondern auch Oralsexverbot.
Sie beschützen das Land, aber wie sieht der Schutz bei STI aus? bild: wikimedia/thebernfiles
Wahr oder falsch?
Bild: watson/sim
Bei der Rekrutierung bestand bisher die (freiwillige) Möglichkeit, das Blut untersuchen zu lassen. Hier wurden primär Blutgruppe bestimmt, Leberfunktionen überprüft und auf Heptatitis B und C getestet. Seit 2014 kann man sich auch auf HIV testen lassen. Alle anderen STI sind aber nicht Bestandteil der Untersuchung.
Übrigens: Auch eine Blutprobe beim Arzt bedeutet keinen Test, so lange man diesen nicht explizit verlangt. Zudem werden gewisse Geschlechtskrankheiten via Urinprobe oder Abstrich getestet.
In der Jahreskontrolle wird überprüft, ob Frau Müller sich etwas eingefangen hat. bild: watson/shutterstock
Wahr oder falsch?
Bild: watson/sim
Auch bei der Jahreskontrolle werden STI nur getestet, wenn dies von der Patientin gewünscht wird. Der Abstrich der gemacht wird, ist ein Krebsabstrich (PAP-Test), der Zellveränderungen anzeigt.
bild: flickr/ Mike mozart
Wahr oder falsch?
Bild: watson/sim
Richtig! Die Hamburger Sexualtherapeutin Angelina Borgaes fand in einer Testreihe mit 50 Probekosterinnen heraus: Ananassaft lässt das Sperma süsslich schmecken. Die Herren der Schöpfung tranken hierbei aber mindestens 1,5 Liter. Zu viel Bier liess das Sperma schal und Knoblauch säuerlich schmecken. Auch Nikotin beeinflusst den Geschmack von Sperma. Na dann, Mahlzeit!
Wer regelmässig duscht, kriegt keinen Scheidenpilz! Wahr oder falsch? bild: pixabay.com
Wahr oder falsch?
Bild: watson/sim
Im Gegenteil: Übertriebene Hygiene im Intimbereich kann den Scheidenpilz sogar begünstigen. Eine gesunde Scheide beherbergt Milchsäurebakterien, welche anderen Bakterien und Hefepilzen durch das saure Milieu das Leben schwer machen. Zu häufiges Waschen mit parfümierter Seife, Hormonschwankungen, ein geschwächtes Immunsystem oder Medikamente stören jedoch eine gesunde Scheidenflora, die Gefahr einer Ansteckung ist erhöht. Diese kann zum Beispiel in der Sauna oder beim Benutzen eines alten Waschlappens erfolgen.
Übrigens haben die meisten Frauen in ihrem Leben einmal einen Scheidenpilz.
Gibt es die Pille danach auch noch, wenn das Kondom schon zum dritten Mal geplatzt ist? gif: giphy.com
Wahr oder falsch?
Bild: watson/sim
Blödsinn! Es gibt keine Beschränkungen darüber, wie oft man die Pille danach beziehen kann, zumal der Kauf auch nur in der jeweiligen Apotheke registriert wird. Dazu muss man aber erwähnen, dass es keine Studien dazu gibt, ob die häufige Einnahme schädlich ist, denn sie ist nur als Notfalllösung gedacht. Die Pille danach sollte auf jeden Fall nicht mehr als einmal in einem Zyklus genommen werden.
All day. All night. gif: giphy.com
Wahr oder falsch?
Bild: watson/sim
Mehrere Studien zur Thematik bestätigen das altbekannte Klischee: Es gibt weniger Frauen als Männer, die masturbieren und wenn sie es tun, dann auch seltener. Besonders erwähnenswert ist hierbei die National Survey of Sexual Health and Behavior (NSSHB), welche fast 6000 Frauen und Männer zu ihrem Masturbationsverhalten befragte. Hierbei zeigte sich, das ein Grossteil der Frauen entweder gar nicht, oder zumindest nicht wöchentlich masturbiert. Spannende Grafiken zu den Ergebnissen (Anzahl und Häufigkeit) gibt es hier und hier.