Und wieder einmal haben Forscher eine Geschlechterdifferenz entdeckt: Frauen schneiden in Gedächtnistests oftmals besser ab als Männer. Aber warum ist das so?
Das Forschungsteam der fakultätsübergreifenden Plattform «Molecular and Cognitive Neurosciences» der Universität Basel untersuchte diesen Umstand anhand von 3'398 Versuchspersonen.
Während bei der Erinnerung an neutrale Bilder keinerlei Geschlechtsunterschiede ausgemacht werden konnten, blieben die emotional aufgeladenen Bilder den Frauen besser im Gedächtnis haften. Da die Emotionen die Erinnerungen stark beeinflussen und Frauen auf bewegende Ereignisse oftmals mit mehr Gefühl reagieren, könnte dies der Grund sein für ihre besseren Resultate. Die neurologischen Bildgebung zeigte zusätzlich, dass während der Bewertung negativer emotionaler Bildinhalte bei den Frauen die Hirnaktivierung in motorischen Arealen stärker war.
Studienleiterin Annette Milnik teilte mit, dass die unterschiedliche Leistungsfähigkeit des weiblichen und männlichen Gedächtnisses darauf zurückzuführen sei, dass sie auf unterschiedlichen Mechanismen beruhten.
Na toll. Das Klischee scheint also erfüllt zu sein: Frauen verleihen den Emotionen einfach mehr Bedeutung als Männer. Das Team betonte aber, dass diese neurologischen Ergebnisse vor allem für die Erforschung von neuropsychiatrischen Erkrankungen von Bedeutung sei, weil diese ebenfalls Unterschiede zwischen den Geschlechtern aufweisen.
(rof/sda)