Wissen
Forschung

Wie du viele Mückenstiche verhindern kannst – und wie nicht

FILE - In this Jan. 18, 2016, file photo, a female Aedes aegypti mosquito, known to be a carrier of the Zika virus, acquires a blood meal on the arm of a researcher at the Biomedical Sciences Institut ...
Der Schrecken des Sommers: die Mücken.Bild: AP/AP

Achtung, die Mücken kommen! Doch so kannst du beeinflussen, wie oft du gestochen wirst

27.06.2023, 17:4428.06.2023, 14:25
Mehr «Wissen»

Es ist Sommer, man hat etwas geschwitzt, ein Bier getrunken und plötzlich geht es los: Die Mücken greifen an und versauen einem den Abend. Dieser Missstand muss sich doch verhindern lassen – oder? Die Wissenschaft hat tatsächlich in mehreren Studien den Zusammenhang zwischen gewissen Faktoren und Mückenstichen beim Menschen untersucht. Die Moskito-Ökologin Maisie Vollans von der Oxford-Universität hat die Befunde in einem Artikel auf «The Conversation» zusammengefasst.

Einen Punkt aber gleich vorneweg: Der wohl grösste Faktor bei Mückenstichen ist die Genetik. Mit diesen Vorkehrungen kannst du die Menge aber beeinflussen:

Die Seife

This image provided by Andrew Tolson shows a selection of Nova Scotia soap artisan Wyllow Elizabeth's handmade soaps. Elizabeth often has visitors to her farmers' market booth help her name  ...
Gewisse Duftstoffe schrecken Mücken ab, andere ziehen sie sogar an.Bild: keystone

In einer neuen Studie von 2023 konnten Wissenschaftler nachweisen, dass manche Seifen-Duftstoffe Mücken anlocken und andere abstossend wirken. Das ist das Ergebnis:

  • Diese Düfte ziehen Mücken an:
    Lilial (Maiglöckchen-Duft)
    α-Isomethylionon (Veilchen-Duft)
    Allylheptanoat (Ananas-Duft)
    4-tert-Butylcyclohexylacetat (Holz- und Blumen-Duft)​
  • Diese Düfte wirken abschreckend:
    Nonalacton (Kokos-Duft)
    Benzaldehyd (Mandel-Duft)
    γ-Nonalacton (Wassermelonen- und Bourbon-Duft)​

Aber auch hier gilt: Die Genetik geht vor. Die Düfte wirken also nicht bei allen Menschen gleich, aber einen Versuch ist es trotzdem wert.

Die Früchte

FILE - In this Aug. 3, 2005 file photo, Chiquita bananas are on display at a grocery store in Bainbridge, Ohio. Fruit supply companies Chiquita of the United States and Fyffes of Ireland said Monday,  ...
Bananen? Ein No-Go zur Mückenzeit.Bild: AP/AP

Du bist, was du isst. Und wer Bananen isst, wird gestochen. Dies fand eine US-Studie von 2018 heraus. Dabei wurden Mücken von den Duftstoffen, die Bananen auf den Händen der Essenden hinterlassen, angezogen. Dasselbe Experiment wurde mit Trauben wiederholt, diese hatten jedoch keinen Einfluss auf die Mücken.

Das Bier

epa10669970 A man brings a tray of Bia hoi or craft beer, which is often referred as Vietnamese street beer, to a table occupied by Australian Prime Minister Anthony Albanese, in Hanoi, Vietnam, 03 Ju ...
Bier? Lieber nicht, wenn du nicht gestochen werden willst.Bild: keystone

Wenn du eher ein Verdränger bist und Bier liebst, solltest du zum nächsten Punkt springen. Denn eine Studie von 2010 zeigt, dass Menschen, die Bier getrunken haben, besonders anziehend auf Moskitos wirken. Wer hingegen Wasser trinkt, setzt sich keinem erhöhten Risiko aus. Die Frage bleibt, ob das Bier das Risiko wert ist.

Das Deo

Frau mit Deo (Symbolbild)
Gewisse Deos können abschreckend auf Mücken wirken.Bild: Shutterstock

Dass Schwitzen Mücken anzieht, wurde bereits hinreichend von der Wissenschaft belegt. Nun fand eine weitere Studie heraus, dass gewisse Deos abschreckend auf Mücken wirken können. So zeigen die Ergebnisse der Studie, dass die fiesen Blutsauger nur halb so oft auf Hautoberflächen landen, die mit Isopropylmyristat – der Stoff wird häufig in Deos verwendet – behandelt wurden.

Die Insektizide

Weniger umwelt- und hautverträglich, dafür umso wirksamer gegen Mücken sind Insektizide. Dabei sticht besonders Diethyltoluamid (DEET) heraus. Dieses schreckt Mücken besonders lange ab, wie eine chinesische Studie herausfand.

Ebenfalls hilfreich sei das Besprayen von Kleidern mit Insektiziden, wie diese Studie belegt. Kleiderstücke, die mit DEET oder Permethrin behandelt wurden, schreckten Mücken sehr viel stärker ab als unbehandelte Textilien.

Bonus: Was nicht hilft

100 garlic clove curry Meera Sodha Knoblauch 100 knoblauchzehen kochen essen food indien grossbritannien vegetarisch gemüse
Mehr Knoblauch, weniger Stiche? Stimmt nicht, sagt die Wissenschaft.Bild: obi/watson

Neben den oben genannten Hilfen kursieren diverse Hausmittel als Mückenschreck. Einige davon könnten sogar tatsächlich wirken, wurden aber bislang nicht wissenschaftlich untersucht. Was allerdings nicht hilft: Vitamin B und Knoblauch. Beides wurde untersucht und widerlegt. Trink also lieber ein Bier weniger!

(leo)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Memes, die das Leben im Sommer perfekt beschreiben
1 / 25
Memes, die das Leben im Sommer perfekt beschreiben
quelle: watson / imgflip
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
73 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Lisaleh
27.06.2023 18:46registriert November 2016
Der beste Tipp. Sich neben mir aufhalten. Beispiel letzten Samstag beim Ausflug. Ich habe 3 Mücken auf meinen Beinen. Nach 5 Minuten 7 Stiche. Mein Mann und Kinder kein einziger Stich….
1291
Melden
Zum Kommentar
avatar
Oigen aka Trudi aka Kevin
27.06.2023 19:05registriert August 2018
Hanfpflanzen vorm Fenster und du brauchst kein moskitonetz, hab ich in Kolumbien gelernt😂

ps. funktioniert wirklich!
1191
Melden
Zum Kommentar
avatar
Kapitän Haddock
27.06.2023 20:30registriert Oktober 2017
Bourbon-Duft schreckt ab? Sehr gut, Höllenhunde! Hicks!
341
Melden
Zum Kommentar
73
Meeresfrüchte können zu giftigen Arsenverbindungen führen

Im Körper des Menschen können sich beim Konsum von Meeresfrüchten potenziell giftige Arsenverbindungen bilden. Ursache ist das in Meeresfrüchten oft vorkommende Arsenobetain. Es kann durch Darmbakterien zu teilweise giftigen Stoffen umgewandelt werden.

Zur Story