Gleichgeschlechtlicher Sex ist nicht nur beim Menschen verbreitet, sondern kommt auch in der Tierwelt häufiger vor. Bei den Rhesusaffen gehen Männchen mit anderen Männchen sogar häufiger sexuelle Beziehungen ein als mit Weibchen. Über drei Jahre hat eine Gruppe Wissenschaftler eine solche Population in Puerto Rico beobachtet, nun haben die Forscher ihre Ergebnisse im Magazin «Nature Ecology & Evolution» präsentiert.
Demnach haben 72 Prozent der Männchen Sex mit anderen Männchen und nur 46 Prozent haben Sex mit dem anderen Geschlecht. Es gibt mehrere Theorien dazu, warum das so ist: das Fehlen von Weibchen, Dominanz-Verhalten oder einfach nur sexuelle Lust. Nun haben die Forscher um den Biologen Vincent Savolainen aufgrund ihrer Beobachtungen eine neue Theorie aufgestellt.
Jene Männchen, die mit anderen Männchen Sex hatten, unterstützten sich auch häufiger in Kämpfen. Zudem hatten diese Affen auch häufiger Sex mit Weibchen – und damit auch mehr Nachwuchs als die rein heterosexuellen Affen. Laut Savolainen könnte dies sogar zusammenhängen:
Weiter hat der Nachwuchs dieser Beziehungen ebenfalls häufiger gleichgeschlechtlichen Sex, mehr Unterstützung und wiederum mehr Nachwuchs. Darum sprechen die Forscher dabei von einem evolutionären Vorteil. Dieser Befund dürfte aber aufhorchen lassen.
Mit genetischen Tests und detaillierten Stammbäumen fanden die Forscher heraus: Dieses Verhalten wird zu 6,4 Prozent vererbt. Es sei schwierig, Verhalten auf bestimmte Gene zurückzuführen. Deshalb bewege sich dieser Prozentsatz – obschon tief – etwa im Durchschnitt. Studien zu einem solchen Zusammenhang haben zum Beispiel für die Körperpflege oder anderes soziales Verhalten ähnliche Resultate erzielt.
Die Forscher halten aber fest, dass sich die Sexualität der Affen von jener der Menschen unterscheide. Dennoch zeigten diese Ergebnisse die Variabilität von Sex:
(leo)
Ein bisschen Bi schadet nie. 😉
Die Konservativen Hassprediger in den vergangenen Kommentarspalten scheinen es noch nicht ganz verdaut zu haben.