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Forscher beobachten schnell wachsende Instabilität im Antarktis-Eis

Von einem Nasa-Flugzeug aus wurde im Oktober 2018 dieser ungewöhnliche Eisblock fotografiert.
Von einem Nasa-Flugzeug aus wurde im Oktober 2018 dieser ungewöhnliche Eisblock fotografiert.Bild: DUKAS/CATERSNEWS

Forscher beobachten schnell wachsende Instabilität im Antarktis-Eis

16.06.2019, 14:42
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Forscher beobachten eine schnell wachsende Instabilität in Teilen der antarktischen Eismassen, deren Abschmelzen zu einem zusätzlichen, deutlichen Anstieg des Meeresspiegels führen würde. Dabei geht es besonders um Gletscher in der Westantarktis. Deren Abschmelzen könnte demnach bald unumkehrbar werden.

gletscher antarktis

«Computersimulationen belegen, dass wir hier eine Instabilität der auf dem Meer aufschwimmenden Eismassen sehen, die zu einem zusätzlichen globalen Meeresspiegelanstieg von mehr als drei Metern führen kann», erklärte der an der Untersuchung beteiligte Forscher Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Neue Berechnungen zeigten nun, «dass diese Instabilität viel schneller voranschreitet als ähnliche Prozesse in anderen Teilen der Antarktis».

Das Eis der Westantarktis könnte demnach deutlich schneller kollabieren als anderswo. Davon berichteten die PIK-Forschenden am Donnerstag im Fachblatt «The Cryosphere».

eisbogen antarktis shutterstock
bild: shutterstock

Hunderte von Millionen Menschen betroffen

Auch wenn selbst dieser vergleichsweise schnelle Eisverlust sich nur über Jahrzehnte hinweg entfalten und dann Jahrhunderte andauern werde, sei er bereits heute ein wichtiger Faktor für den weltweiten Anstieg des Meeresspiegels. «Davon werden Hunderte von Millionen Menschen an den Küsten der Welt betroffen sein, von Miami bis Shanghai», hiess es in einer PIK-Mitteilung zu den neuen Forschungsergebnissen.

Kipp-Element im Klimasystem

Das Problem ist demnach, dass es hier um ein sogenanntes Kipp-Element geht, also einen Prozess, der nicht mehr zu stoppen ist, wenn er einmal ausgelöst wurde. «Wenn das geschieht, werden die Eismassen langsam und unaufhaltsam in den Ozean fliessen und damit weltweit den Meeresspiegel ansteigen lassen», warnen die Experten. Dabei wiesen die bereits seit einigen Jahrzehnten zu beobachtenden starken Eisverluste des Pine-Island-Gletschers und des Thwaites-Gletschers darauf hin, «dass der schlimmste Anstieg des Meeresspiegels bereits im Gange sein könnte».

Die genauen Ursachen dieser konkreten Entwicklung lassen sich den Angaben zufolge noch nicht sicher benennen. Klar ist aber laut Levermann, dass der Klimawandel nicht nur zu höheren Temperaturen in der Atmosphäre führe, «sondern auch zu wärmeren Meeresströmungen, die bis in die Antarktis vordringen und den Schmelzprozess unter Wasser starten».

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Die Fotografin Camille Seaman hat über zehn Jahre lang die Arktis sowie die Antarktis fotografiert.
quelle: dukas/catersnews / camille seaman
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Die genannten Antarktis-Gletscher liegen zwar teilweise auf antarktischem Festland, wo dauerhaft Temperaturen unter dem Gefrierpunkt herrschen, ragen aber darüber hinaus ins Meer hinein, wo sie den Wirkungen von Meeresströmungen und auch eines ansteigenden Meeresspiegels ausgesetzt sind.

Auch wenn die Forschungsergebnisse noch eine Reihe von Unsicherheiten enthielten, riefen Levermann und Co-Autor Johannes Feldmann zu verstärkten Anstrengungen gegen den Klimawandel auf, um den globalen Anstieg des Meeresspiegels noch einzudämmen.

(oli/sda/afp)

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30 Kommentare
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John Galt
16.06.2019 16:03registriert November 2014
Es ist ja gut, dass wir über solche Ereinisse informiert werden. Es gibt aber Problem in diesem Artikel; es wird wieder eine exakte Zahl für die Folgen genannt (3Meter Meeresspiegelanstieg), und genau daran werden dann die Artikel aufgehängt wenn es nicht so, oder nicht so schnell eintritt.
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Clife
16.06.2019 15:25registriert Juni 2018
„Der Klimawandel ist ein Gerücht“ haben sie gesagt...“Nur ein Trend“ haben sie gesagt...“Eine soziopathische Lüge der Linken“ haben sie gesagt...ich versuche bereits alles zu tun, um meinen persönlichen CO2 Ausstoss auf das Minimum zu begrenzen (fahre nur Zug, laufe kurze Strecken, benutze kein Plastik und das seit Jahren usw.). Ich könnte höchstens noch aufhören zu Furzen aber die rechten Politiker dürften so langsam auch in die Gänge kommen, insbesondere die, die eine juristische Person leiten.
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aglio e olio
16.06.2019 18:56registriert Juli 2017
Sitz' hier vor meinem Globus und versuche die Westantarktis zu finden...
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Ich hasse Schnee
Man kann anderer Meinung sein. Aber nicht bei diesem Thema.

Eins vorweg: Schnee ist wichtig. Zum Beispiel für unsere Gletscher. Schnee kann auch schön sein. Doch das ist immer nur eine Momentaufnahme. Denn um schön zu sein, muss er sehr viele Voraussetzungen erfüllen: Er muss frisch und weiss sein, am besten gleich herunterrieseln, in der richtigen Konsistenz, Flockengrösse und Fallgeschwindigkeit. Und es muss haargenau die korrekte Menge davon liegen bleiben.

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