Der vergangene Juli war weltweit der heisseste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das teilte der von der EU betriebene Copernicus-Dienst zur Überwachung des Klimawandels am Montag mit.
Dessen Chef Jean-Noël Thibaut erklärte, der Juli sei üblicherweise weltweit der heisseste Monat des Jahres. Die Temperaturen im Juli 2019 hätten aber noch knapp über denen im bisherigen heissesten Monat Juli 2016 gelegen.
Consolidated numbers from #ERA5 about the exceptional July 2019 are now available:https://t.co/JSize4Ttr7@CopernicusECMWF pic.twitter.com/4DjApU27n0
— Jean-Noel Thepaut (@JeanNoelThepaut) August 5, 2019
Erst kürzlich hatte der Copernicus-Dienst verkündet, dass die Welt dieses Jahr den heissesten Juni seit Beginn der regelmässigen Messungen erlebt habe. Die Schweiz und weite Teile Europas ächzten unter einer Hitzewelle mit Rekordtemperaturen. Bei einer weiteren Hitzewelle im Folgemonat wurden erneut zahlreiche Rekorde geknackt.
Die vergangenen vier Jahre waren weltweit die heissesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter stiegen die Temperaturen weltweit bereits um ein Grad an. Im Pariser-Klimaabkommen von 2015 hatten sich die Unterzeichnerstaaten darauf verständigt, den Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen.
Der Monat Juli war auf beiden Seiten der Alpen im Vergleich zum klimatischen Mittel zu warm. Vielerorts fiel zudem weniger Regen als sonst üblich.
Je nach Region lagen die Temperaturen um 1.5 bis 2.6 Grad über dem Durchschnittswert aus den Jahren 1981 bis 2010. In Genf wurde der viertwärmste und in Lugano der zweitwärmste Juli seit Messbeginn verzeichnet. In Lugano wurden 14 Tropennächte, also Nächte in denen das Thermometer nicht unter 20 Grad fiel, gemessen.
Verantwortlich für die überdurchschnittlichen Zahlen sei vor allem die Hitzewelle vom 22. bis 26. Juli gewesen, meldet Meteonews. In Luzern liegt das Temperaturmittel im Juli 2019 bei 21.4 Grad. Der Juli in den Jahren 1983, 2006 und 2015 sei aber teilweise noch deutlich wärmer gewesen als der vergangene, so Meteonews. Im Jahr 2006 lag das Temperaturmittel für Luzern beispielsweise bei 22.8 Grad.
Dennoch fielen in einigen Ortschaften die bisherigen Rekorde. So wurde beispielsweise in Sitten am 24. Juli 38 Grad gemessen. Der bisherige Höchstwert von 37.8 Grad stammte aus dem Jahr 2015. Hinsichtlich der Sonnenscheindauer ist gemäss Meteonews im Flachland verbreitet ein Überschuss von 15 bis 30 Prozent verzeichnet worden.
Die Niederschläge seien verbreitet unterdurchschnittlich ausgefallen im Vergleich zu anderen Juli-Monaten. In den südlichen Landesteilen fiel weniger als die Hälfte der sonst üblichen Regenmenge. Auch in Chur, Aarau und in Genf fehlen 40 bis 50 Prozent der sonst üblichen Menge. Erst der Regen vom letzten Juli-Wochenende habe aber die grosse Trockenheit etwas lindern können.
Wegen kräftiger lokaler Gewitter verzeichneten ein paar Ortschaften jedoch auch höhere Niederschlagsmengen als für den Juli üblich. Dazu zählen beispielsweise Sitten, Visp, Grächen und Zermatt. Und im bernischen Frutigen fielen wegen eines Gewitters am 25. Juli innerhalb von rund 50 Minuten 60.2 Millimeter Regen von insgesamt rund 179. Die durchschnittliche Regenmenge im Juli läge in Frutigen bei 148 Millimeter. (cma/pd/spe)
AnnaFänger
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