Verschiedene Attraktionen sind geplant. Darunter Konzerte, Strassenkünstler und eine Feuershow. Ein Kinderprogramm inklusive Konzert der Band «Silberbüx» ist geplant. Natürlich darf auch die obligate Festwirtschaft nicht fehlen. Am offiziellen Jubiläumsakt nimmt zudem Bundesrätin Doris Leuthard teil, wie OK-Präsident Andrea Hämmerle sagte.
Nebst dem Volksfest sind im Laufe dieses Jahres weitere Aktivitäten vorgesehen, darunter das im Juli und August stattfindende Freilichtspektakel «Laina Viva». Bereits im Februar eröffnet wurde die Jubiläumsausstellung im Nationalparkzentrum Zernez. Sie ist noch bis Anfang 2015 zu sehen.
Geburtstag feiern heisse aber nicht nur zurückzublicken, sondern auch in die Zukunft zu schauen. Die grösste Schwäche des Parkes bestehe in dessen Kleinheit, sagte Hämmerle. Vielleicht gelinge es eines Tages, den Nationalpark zu vergrössern. «Schön wäre es auch, wenn er ein oder zwei Geschwister bekäme.»
Schweiz Tourismus nimmt das Jubiläum zum Anlass, den Nationalpark als «Kern der Ferienmarke Schweiz» zu bewerben, wie Direktor Jürg Schmid sagte. Der Nationalpark biete alles, was ein touristisches Spektakel ausmache.
Mit mehrtägigen Pauschalangeboten locken die Engadiner Tourismusorganisationen Besucher in die Bergregion. Am «Nationalpark Special» vom 1. Mai bis 31. Oktober beteiligen sich rund 80 Hotels, Pensionen und Jugendherbergen. Die Rhätische Bahn als offizielle Transportpartnerin bietet verschiedene Sonderfahrten an.
Der Slogan zum Jubiläum lautet «100 Jahre echt wild». Eigentlich handle es sich nicht um einen Nationalpark, sondern um ein Wildnisgebiet, sagte SNP-Direktor Heinrich Haller. Der Nationalpark mit einer Ausdehnung von 170 Quadratkilometern sei das am besten geschützte Gebiet der Alpen.
Zugleich sei der SNP das grösste Freiluftlaboratorium zur Erforschung der Natur der Schweiz sowie ein Zentrum für Naturpädagogik und Umweltbildung. «Die hundertjährige Geschichte zeigt, dass wir durchaus mehr Vertrauen in natürliche Entwicklungen haben dürfen», sagte Haller. Nicht immer brauche es die ordnende Hand des Menschen.
Der SNP ist Teil des Netzwerks Schweizer Pärke, zu dem 16 Regionale Naturpärke und ein Naturerlebnispark gehören. Derzeit gibt es noch zwei weitere Nationalpark-Projekte in der Schweiz, den Parc Adula sowie das Progetto Parco Nazionale del Locarnese.
Zur Gründung des ersten Nationalparks der Alpen war Anfang des 20. Jahrhunderts viel Idealismus, Pioniergeist und Durchsetzungsvermögen nötig. Konservative Kreise verhalfen der Idee zum Durchbruch. Sie gründeten den «Schweizerischen Bund für Naturschutz», der mittlerweile zu Pro Natura mutiert ist.
Der Verein pachtete ein Tal am Rand der Schweiz. Dort wollten sie einem Stück Gebirgsnatur die Erhaltung sichern. Der Nationalrat liess sich für die Idee begeistern. Am 27. März 1914 beschloss er die Gründung eines schweizerischen Nationalparks im Engadin, der bereits am 1. August desselben Jahres offiziell eröffnet wurde. (tvr/sda)