Wissen
Schweiz

Tschüss Facebook: Schweizer Jugendliche mögen lieber YouTube – auch für ihre Bildung 

Bild
bild: watson
James-Studie

Tschüss Facebook: Schweizer Jugendliche mögen lieber YouTube – auch für ihre Bildung 

Die vollständigen Ergebnisse der James-Studie liegen vor. Sie zeigen unter anderem den Siegeszug von YouTube gegenüber Facebook, und dass Jugendliche die Tutorials für ihre Bildung nutzen. 
11.02.2015, 09:0911.02.2015, 10:11
James-Studie
Seit 2010 befragt die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) im Auftrag der Swisscom über 1000 Jugendliche in den drei Sprachregionen der Schweiz zu ihrem Medienverhalten. Nachdem im Herbst 2014 erste Ergebnisse der aktuellen Studie präsentiert worden sind, liegt sie nun vollständig vor.

Schweizer Jugendliche verbringen unter der Woche täglich rund zwei Stunden im Internet, während sie am Wochenende und in den Ferien drei Stunden online sind. 

Das Erstaunliche sind aber weniger die Nutzungsdauer, sondern, wo sie sich in diesen Stunden herumtreiben: 2012 war ihre Lieblingsseite noch Facebook, jetzt aber – zwei Jahre später – hat YouTube das soziale Netzwerk überholt. Von den 1086 Befragten nannten 569 das Videoportal als ihre favorisierte Website, 368 der Jugendlichen gaben Facebook an. Google bekommt mit 247 Nennungen den 3. Platz, gefolgt von Instagram und Wikipedia, mit je rund 80 Nennungen. 

YouTube: Die beliebteste Website der Schweizer Jugendlichen.
YouTube: Die beliebteste Website der Schweizer Jugendlichen.bild: screenshot James-studie

Wer jetzt denkt, dass die Jugendlichen sich die ganze Zeit nur lustige Videos reinpfeifen, liegt falsch. Sie benutzen YouTube ebenso zur Informationsbeschaffung: Das Videoportal liegt bei der Wissensaneignung sogar vor der Nutzung von Suchmaschinen – allerdings trennt sie nur 1 Prozentpunkt (siehe Grafik). Dennoch ist bemerkenswert, dass der Direktzugriff auf YouTube das Frage-Eintippen in einer Suchmaschine überholt hat. 

Erfreulich für die Online-Newsportale ist der Zuwachs an Zugriffen für 2014: Während 2010 nur 19% der Probanden täglich oder mehrmals pro Woche auf Informationsbeschaffung mittels Online-Nachrich ...
Erfreulich für die Online-Newsportale ist der Zuwachs an Zugriffen für 2014: Während 2010 nur 19% der Probanden täglich oder mehrmals pro Woche auf Informationsbeschaffung mittels Online-Nachrichten setzte, waren es 2012 bereits 29%, und letztes Jahr sogar satte 41%. bild: screenshot james-studie

Vier Fünftel der befragten Jugendlichen gaben an, sich beim Lösen von Hausaufgaben regelmässig auf der Videoplattform Hilfe zu holen

Hier geht's zu den Tutorials:

Und: Wer mag YouTube-Tutorials nicht? So haben wir dort zum Beispiel gelernt, dass wir unser Leben lang Kuchen, Pizza oder Limetten falsch geschnitten und Eier falsch geschält haben. Wie eine Penis-Serviette zu falten ist, wissen wir jetzt auch. Nur so nebenbei. 

(rof)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Würdest du ein Leben retten? Wir waren bei einer Blutstammzellspende dabei
2024 spendeten 90 Menschen in der Schweiz ihre Blutstammzellen. Solche Spenden sind essentiell für Menschen mit Bluterkrankungen wie Leukämie und können ihr Leben retten.
Es ist der heisseste Tag des Sommers. Wir treffen David um 8 Uhr morgens am Unispital in Zürich. Er ist nervös – er meint, das sei nur wegen des Interviews und der Kamera, die auf ihn gerichtet ist – aber nicht wegen seiner Aufgabe heute. Denn David wird heute seine Blutstammzellen spenden. Und potentiell ein Leben damit retten.
Zur Story