Wissen
Tier

Tigermücke breitet sich über Spaniens Autobahnen aus

Eine Tigermücke bleibt in ihrem Leben innerhalb eines Umkreises von 500 Metern.
Eine Tigermücke bleibt in ihrem Leben innerhalb eines Umkreises von 500 Metern.Bild: ARBEITSGRUPPE MUEKEN TI

Die Tigermücke nimmt die Autobahn

26.08.2015, 14:5526.08.2015, 15:18
Mehr «Wissen»

Bei der Ausbreitung der Tigermücke in Spanien hat die Autobahn entlang der Mittelmeerküste eine wichtige Rolle gespielt. Der Reise- und Güterverkehr auf der Autobahn A-7 trug massgeblich dazu bei, dass das aus Afrika und Asien eingeschleppte Insekt sich von Barcelona bis nach Südspanien in die Gegend von Málaga verbreiten konnte. Dies berichtete die Zeitung «El País» am Mittwoch unter Berufung auf Experten. 

Die Tigermücke überträgt das Chikungunya-Virus. Das durch das Virus ausgelöste Fieber ähnelt im Ablauf ungefähr einer akuten Grippe. Bei gesunden Menschen halten sich die Beschwerden in Grenzen. In Spanien wurden seit Anfang des Jahres knapp 100 Fälle registriert, die aber fast alle auf Infektionen ausserhalb des Landes zurückgingen. In diesem Sommer wurde in Gandia in der Region Valencia erstmals eine Infektion mit dem Chikungunya-Virus festgestellt, die sich innerhalb Spaniens ereignet hatte.

Die Tigermücke war in Spanien erstmals 2004 in der Gegend von Barcelona aufgetreten. Experten vermuten, dass Eier des Insekts möglicherweise mit dem Import von Autoreifen ins Land kamen. «Um in kurzer Zeit weite Gebiete entlang der Mittelmeerküste zu besiedeln, benötigt das Insekt Hilfsmittel», berichtet die Zeitung.

«Eine ausgewachsene Tigermücke bleibt in ihrem Leben innerhalb eines Umkreises von 500 Metern.» Dass das Insekt von Barcelona bis in das rund 900 Kilometer entfernte Málaga gelangte, sei nur dadurch möglich gewesen, dass Eier der Mücke an Bord von Last- oder Personenwagen transportiert worden seien. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«Wir haben den Kipppunkt bald erreicht» – auf dem Rhonegletscher mit einem Glaziologen
Der Juni 2025 war so heiss wie kaum einer vor ihm. Darunter gelitten haben nicht nur Mensch und Tier, sondern auch unsere Gletscher. Das wird klar, wenn man mit Glaziologe Matthias Huss den Rhonegletscher besteigt, wo man den Klimawandel nicht nur sehen, sondern auch hören kann.
«Als ich zum ersten Mal hier oben gemessen habe, gab es diesen See noch nicht. Vor zwanzig Jahren war das alles Gletscher», sagt Glaziologe Matthias Huss und zeigt auf die riesige graugrüne Wasserfläche, die sich vor ihm am Fusse des Rhonegletschers ausbreitet. Huss klingt unberührt. So, dass man geneigt ist zu denken: So schlimm kann das, was er hier beschreibt, gar nicht sein. So düster sieht die Zukunft gar nicht aus. Doch der Eindruck täuscht.
Zur Story