sonnig24°
DE | FR
Wir verwenden Cookies und Analysetools, um die Nutzerfreundlichkeit der Internetseite zu verbessern und passende Werbung von watson und unseren Werbepartnern anzuzeigen. Weitere Infos findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Wissen
Tier

Auf diese Studie hat die Welt gewartet: Britische Forscher haben herausgefunden, dass Rennpferde immer schneller laufen

Bild
Bild: AP/Benoit Photo

Auf diese Studie hat die Welt gewartet: Britische Forscher haben herausgefunden, dass Rennpferde immer schneller laufen

Haben sie keine natürliche Grenze? Das Tempo von Rennpferden ist in den vergangenen 150 Jahren stetig gestiegen. Das zeigt eine Analyse tausender Pferderennen seit 1850. 
24.06.2015, 04:1424.06.2015, 11:06
Mehr «Wissen»

Bisher waren Forscher davon ausgegangen, dass die Geschwindigkeit von Rennpferden seit Jahrzehnten stagniert. Diese Annahme stimmt offenbar nicht, wie eine neue Studie der englischen University of Exeter zeigt.

Tier
AbonnierenAbonnieren

Die beiden Evolutionsbiologen Patrick Sharman und Alastair Wilson haben britische Rasen-Pferderennen von 1949 bis 2012 untersucht. Zu den erfassten Daten gehörten das Jahr des Rennens, die Geschwindigkeit, die Methode der Zeitmessung, die Distanz, die Strecke, der Zustand des Bodens, die Zahl der Tiere sowie Alter und Geschlecht jedes Pferdes im Rennen. Insgesamt gingen so 616'084 Rennzeiten von 70'388 Tieren in die Studie ein, die im Fachblatt «Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences» veröffentlicht wurde. 

In England eine grosse Sache: Das Pferderennen von Ascot.
In England eine grosse Sache: Das Pferderennen von Ascot.Bild: Matthew Childs/REUTERS

Liegt's an den Jockeys?

Die Untersuchung ergab, dass sich die Geschwindigkeit der Pferde in den vergangenen gut 150 Jahren deutlich gesteigert hat – und zwar vor allem bei Rennen über kurze Distanzen. Eine genauere Analyse der Daten von 1997 bis 2012 lässt zudem darauf schliessen, dass die Steigerung anhält, obwohl die Ausgleichsgewichte, mit denen gute Pferde in speziellen Rennen ausgestattet werden, um die Chancen schwächerer Tiere zu erhöhen, schwerer wurden. Der Zugewinn an Schnelligkeit entfällt dabei hauptsächlich auf Sprinter in kurzen Rennen. 

Die Entwicklung ist nicht linear: Sprunghafte Verbesserungen gab es vor allem Anfang des 20. Jahrhunderts und dann wieder von 1975 bis in die frühen 1990er Jahre. Die erste Geschwindigkeitssteigerung könnte darauf zurückzuführen sein, dass 1897 ein neuer Reitstil eingeführt wurde, bei dem die Jockeys in gekrümmter Haltung und mit kürzeren Steigbügeln reiten. 

Zusammengeklappt.
Zusammengeklappt.Bild: AP/Benoit Photo

Eine weitere Verkürzung der Steigbügel in den Siebziger- und Achtzigerjahren könnte das Tempo noch einmal angezogen haben, vermuten die Forscher. Gleichzeitig habe eine verstärkte Kommerzialisierung der Zucht stattgefunden, sodass die grössere Schnelligkeit auch ein Ergebnis genetischer Verbesserung sein könnte. 

72 Stundenkilometer

Dass über mittlere und lange Strecken kaum Geschwindigkeit hinzugewonnen wird, deutet nach Meinung der Autoren darauf hin, dass in diesen Bereichen tatsächlich eine natürliche Grenze erreicht ist. Ebenso sei es aber möglich, dass Züchter Geschwindigkeit vor Ausdauer bevorzugen. «In den vergangenen 30 Jahren herrschte Konsens darüber, dass die Geschwindigkeit von Pferden stagniert», sagt Sharman. Durch die Verwendung einer viel grösseren Datenbasis als bisher habe dies widerlegt werden können. 

Generell ist die Datenlage zum Tempo von Rennpferden unübersichtlich, da vor allem die historischen Zeiten umstritten sind. So gilt das 1764 geborene britische Rennpferd Eclipse als schnellstes Pferd der Welt. Der Hengst soll angeblich für die 7190 Meter lange englische Rennstrecke 6 Minuten und 4 Sekunden gebraucht haben, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 71,9 km/h entsprechen würde. (hda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen

Das könnte dich auch noch interessieren:

0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Heiss oder kühl? Nass oder trocken? Das sagen die Trends für den Sommer 2023
Noch dominieren in der Schweiz kühle Temperaturen und der viele Regen. Gleichzeitig wird bereits eifrig auf Prognosen geschielt und es fragt sich: Wann kommt der Sommer? Und wenn er kommt – wie wird er in diesem Jahr? Wir blicken auf die ersten Trends.

Der Sommer 2021 ging als Regensommer in die Geschichte ein; es kam verbreitet zu Rekordhochwasser und Überschwemmungen. Das umgekehrte Szenario präsentierte sich uns ein Jahr später, als ein Hitzerekord den nächsten jagte und viele Flüsse förmlich austrockneten.

Zur Story