Wissen
Umwelt

Ernten im Milliardenwert betroffen: UNO warnt vor Aussterben von Bestäubern 

Ernten im Milliardenwert betroffen: UNO warnt vor Aussterben von Bestäubern 

26.02.2016, 22:4427.02.2016, 16:02
Mehr «Wissen»

Weltweit sind immer mehr Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber-Tiere vom Aussterben bedroht. Das könnte weltweit schwere Konsequenzen für die Nahrungsmittelsicherheit haben, warnte der Weltrat für Biologische Vielfalt (IPBES) am Freitag in einer ersten weltweiten Bestandsaufnahme der Bestäuber.

Aber die Risiken können gemindert werden, hielt der vor vier Jahren von 124 Ländern gegründete Rat, eine UNO-Organisation, fest. Zu den Bestäubern gehören auch Motten, Wespen, Käfer, Vögel und Fledermäuse, wie es in dem Bericht heisst, den der Weltrat in Kuala Lumpur in Malaysia präsentierte.

Betroffen seien Ernten im Milliardenwert und damit Millionen von Menschen. Nahrungsmittel im Wert von 235 bis 577 Milliarden US-Dollar im Jahr entstehen aufgrund der bestäubenden Tiere, wie der Rat festhielt.

42 Vorher-nachher-Bilder, die zeigen, wie krass sich die Erde verändert hat

1 / 45
43 Vorher-nachher-Bilder, die zeigen, wie krass sich die Erde verändert hat
Zwischen den beiden Aufnahmen vom Matterhorn liegen fast auf den Tag genau 45 Jahre. In diesem Zeitraum ist dramatisch viel Eis weggeschmolzen.
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Viele Bedrohungen habe der Mensch zu verantworten. Die Experten nannten unter anderem die Reduktion von landwirtschaftlichen Flächen, den Anbau von Monokulturen, starke Verwendung von Pestiziden und den Klimawandel.

Teilweise dramatisches Bienensterben

Weltweit seien 16 Prozent der Wirbeltier-Bestäuber vom Aussterben bedroht. Für die Insekten gebe es keine globalen Analysen. Aber in einigen Regionen seien mehr als 40 Prozent der Bienen- oder Schmetterlingsarten gefährdet. In Nordwesteuropa und in Nordamerika sei die Zahl der wilden Bestäuberpopulationen zurückgegangen, heisst es in dem Bericht weiter.

«Die gute Nachricht ist: Es kann viel getan werden, um die Risiken für Bestäuber zu senken», sagte der Ko-Vorsitzende des Treffens, Zakri Abdul Hamid. Zum Beispiel könnten Landwirte Wildblumen zwischen Felder pflanzen, sie könnten mehr natürliche Pflanzenschutzmittel einsetzen, und Imker könnten Bienenkolonien besser managen, damit sich weniger Krankheiten ausbreiten.

Schweizer Umwelt: Sauberes Wasser, dreckige Luft und zu viel Lärm

1 / 8
Schweizer Umwelt: Sauberes Wasser, dreckige Luft und zu viel Lärm
Die Menge der Siedlungsabfälle ist seit 1990 doppelt so schnell gewachsen wie die Bevölkerung.
quelle: keystone / jean-christophe bott
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Die meisten Früchte betroffen

Nach Einschätzung des IPBES hängen vom Bestäubungsvorgang zwischen fünf und acht Prozent der weltweiten landwirtschaftlichen Produktion ab. Das gilt etwa für die allermeisten Früchte, nicht aber für Reis und Weizen.

In Europa seien neun Prozent der Bienen- und Schmetterlingsarten vom Aussterben bedroht, erklärte die UNO-Organisation. Bei den Fledermäusen und Vögeln seien weltweit 16 Prozent der Arten bedroht.

Der IPBES ist in seiner Rolle zur Erhaltung der Arten vergleichbar mit dem Weltklimarat (IPCC) beim Klimaschutz.

Umwelt
AbonnierenAbonnieren
Bienen auf dem Rückzug.
Bienen auf dem Rückzug.
Bild: KEYSTONE

(sda/dpa/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Gipfeligeist
26.02.2016 23:33registriert Januar 2016
Es ist sehr makaber das Augenmerk auf das GELD zu legen! Ohne Bestäuber geht die Menschheit zu Grunde! (oder zumindest ein Teil)
260
Melden
Zum Kommentar
8
Wer duscht länger: Hauseigentümer oder Mieter?
Heute ist Weltwassertag und dazu fragen wir: Planschst du noch oder duschst du schon? Wir watsons denken ja ständig ans römische Reich, doch die beliebte Tradition der Römer – das Baden – gerät immer mehr aus der Mode. Das sagt eine neue repräsentative Studie zum Thema Baden und Duschen.

Das Badezimmer hat sich von einem rein funktionalen Raum für Reinigung und Entlausung zu einer Wohlfühloase mit Musik, geräumigen Duschen und mehr als lauwarmem Wasser entwickelt. Im Auftrag des schweizerischen Verbandes für energieeffiziente Sanitärprodukte hat das Marktforschungsinstitut gfs-Zürich nun die erste repräsentative Umfrage zum Dusch- und Badeverhalten seit 25 Jahren durchgeführt. Es wurden 1005 Personen zu ihren Vorlieben (also nicht die, die du jetzt meinst) befragt und dabei kam einiges zum Vorschein (auch nicht so, wie du jetzt meinst).

Zur Story