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Geld ist eine merkwürdige Sache. Als materielles Ding besitzt es nahezu keinen Wert, doch die ihm zugewiesene Funktion als Zahlungsmittel macht es zu einem heissbegehrten Gut. Heutzutage bezahlen wir allerdings meist mit Plastikkarten oder per Smartphone, und das physische Geld – Bargeld genannt – tritt stets mehr in den Hintergrund.
Das ist schade, denn Banknoten und Münzen sind mitunter wirklich hübsch anzusehen. Es gibt Währungen, deren Banknoten wahre Kunstwerke sind. Abgesehen davon kann es auch vorkommen, dass wir eine bestimmte Währung nicht wegen ihres ästhetischen Gehalts mögen, sondern weil wir mit ihr liebgewonnene Erinnerungen verknüpfen.
Gibt es eine Währung, die du besonders magst, eventuell auch eine, die mittlerweile gar nicht mehr existiert? Verrat es uns hier!
Zuvor verraten dir hier aber 15 watsons ihre Bargeld-Lieblinge:
Italienische Lira
«Ich bin in Gondo/Zwischbergen, einem Grenzort zwischen der Schweiz und Italien, aufgewachsen. Mein Vater führte dort eine Tankstelle und wenn immer möglich habe ich dort Autos betankt. Natürlich nicht aus Höflichkeit, sondern wegen des Trinkgeldes. Besonders die Italiener liessen immer wieder die ein oder andere italienische Lira springen, welche ich selbstredend direkt in Süssigkeiten umwandelte. Somit war die Lira meine Eintrittskarte ins Schlaraffenland.»
Sergio Minnig

Die italienische Lira (Plural: Lire) gibt es seit 2001 nicht mehr; sie wurde durch den Euro ersetzt. Vorher war sie ab 1861 die offizielle Währung Italiens, des Vatikans und von San Marino.Bild: Shutterstock
Die ehemalige italienische Währung hat viele Fans, wie es scheint. Sie ist als einzige mehrmals genannt worden:
Italienische Lira
«Natürlich die italienische Lira, aufgrund der Kindheitserinnerungen. Ich fühlte mich als 8-Jähriger in der Toskana reich, weil ich 100'000 Lire in den Händen halten durfte, dabei waren das einfach etwa 30 Franken. Und es war vermutlich die erste Fremdwährung, mit der ich in Berührung kam. Das bleibt.»
Ralph Steiner

100'000 Lire gab's tatsächlich als Banknote. Bild: Shutterstock
Italienische Lira
«Meine Lieblingswährung war eindeutig die italienische Lira. Als Kind hatte ich immer das Gefühl, wahnsinnig viel Geld zu besitzen, wenn wir in den Campingferien in Italien waren. Auf unserem Campingplatz konnte man beim Mülleinsammeln helfen und so ein Sackgeld dazuverdienen, täglich gab es dafür stolze 4000 Lire, grossartig. Ich habe alles daran gesetzt, das Geld jeweils gleich wieder zu investieren, denn das Restgeld am Ende der Ferien in Franken umzutauschen, war ernüchternd.»
Nadine Sommerhalder

Acht dieser blauen Scheine fürs Müllsammeln. Was man sich dafür wohl kaufen konnte?Bild: Shutterstock
Neuseeland-Dollar
«Ganz klar die neuseeländische! Die Nötli sind wunderschön und besonders für Hobby-Ornithologen der Hit. Man zahlt dort zwar praktisch nur digital, ich freute mich darum umso mehr, wann immer ich bar bezahlen konnte. Eine 5-NZ-Dollarnote – mit einem Pinguin auf der einen und Sir Edmund Hillary auf der anderen Seite – hängt bei mir im Eingang.»
Lara Knuchel

Der New-Zealand-Dollar ist zweisprachig beschriftet. Auf Maori heisst er «tāra o Aotearoa».
Kanadischer Dollar
«Seit meiner Reise durch British Columbia finde ich die kanadischen Dollar die hübscheste Währung – neben dem Schweizer Franken natürlich. Vor allem die Noten, die einen durchsichtigen Streifen haben.»
Madeleine Sigrist

Der kanadische Dollar heisst englisch «Canadian Dollar», umgangssprachlich auch «buck». Auf Französisch wird er «Dollar canadien» oder «piastre» genannt.Bild: Shutterstock
Griechische Drachme
«Als Kind hatte ich einen Spleen: Ich polierte gerne Silber. Fragt mich nicht, warum, aber die Transformation von einem schwarz angelaufenen Gegenstand in etwas Glänzendes machte mich ungemein glücklich. Und weil der Silberanteil in griechischen Drachme-Münzen überdurchschnittlich hoch war und ich sie entsprechend auf Hochglanz polieren konnte, war die griechische Währung meine Lieblingswährung.»
Simone Meier

Auch die griechische Drachme musste – wie die italienische Lira – dem Euro weichen.Bild: NurPhoto/Getty
Monopoly-Geld
«Mein Lieblingsgeld ist Monopoly-Geld, weil ich davon bereits einmal Millionen hatte.»
Kilian Marti

Wenigstens mit Monopoly-Geld mal richtig reich sein!Bild: Shutterstock
Uruguayischer Peso
«Ich finde den uruguayischen Peso am tollsten. Aus dem einfachen Grund, weil auf der Rückseite der Münzen Capybaras abgebildet sind.»
Corina Mühle

Das Capybara, das die uruguayische 2-Peso-Münze ziert, gehört zur Familie der Meerschweinchen.Bild: Shutterstock
DDR-Mark
«Im wilden Wendesommer 1990 war ich in Berlin und besuchte auch den Ostteil der Stadt. Dort bekam ich DDR-Mark als Wechselgeld. Die kleinen Noten und die billigen Alumünzen verdeutlichten, warum dieser Staat nicht überleben konnte. Aber hübsch waren die Scheine mit dem Porträt von Karl Marx etc. schon.»
Peter Blunschi

Die Mark der DDR war nach dem 30. Juni 1990 Geschichte. Die Einwohner nannten die Münzen auch «Aluchips». Nach 1990 wurden sie massenweise eingeschmolzen und beispielsweise zu Bierdosen verarbeitet. Bild: Shutterstock Südafrikanischer Rand
«Der südafrikanische Rand natürlich. Die schönsten Noten der Welt mit den Tierlis.
Und Botswana hat ja Pula und Thebe. Das bedeutet Regen und Regentropfen.»
Reto Fehr

Auf den Rand-Banknoten sehen wir die «Big Five», die früher als die wichtigsten Trophäen der Grosswildjäger galten. Bild: Universal Images Group Editorial

Und hier Pula und Thebe aus Botswana. Ein Pula ist in 100 Thebe unterteilt. Bild: Shutterstock
Laotischer Kip
«Ich war vor meinem Studium reisen in Südostasien, unter anderem auch in Laos. Da ist die Währung laotischer Kip. Glaube, das Geld war auch noch hübsch anzuschauen, aber wirklich geblieben ist mir, dass man da immer mit einem Bündel Noten herumlaufen muss und immense Summen am Bankomaten abhebt. Aktueller Kurs: 1 Million laotischer Kip = biz mehr als 38 Franken. Heisst, man hebt mal eben 5 Millionen ab und wenn man zahlt, kramt man dann das dicke Bündel mit vielen Nötli hervor. Ich habe mich dabei immer total komisch gefühlt, so als hätte ich halt mega viel Geld, hahah. Meine Lieblingswährung ist es neben praktischen Gründen deshalb nicht, aber in Erinnerung geblieben ist es mir allemal ;)»
Amber Vetter

Der Mann, der prominent auf mehreren laotischen Banknoten prangt, ist Kaysone Phomvihane (1920–1992), Premierminister und danach Präsident der Demokratischen Volksrepublik Laos. Bild: Shutterstock
Schwedische Krone
«Die schwedische Krone. Als Kind reiste ich mit meiner Familie während der Sommerferien einmal nach Schweden. Mein Bruder und ich machten es uns zum Sport, an sämtlichen Ticket-, Getränke- und sonstigen Automaten nach Geld zu suchen. In meiner Erinnerung war unsere Erfolgsquote enorm hoch – vermutlich romantisiere ich die Vorstellung von damals. Aber mein Verhältnis zur schwedischen Krone hat es nachhaltig geprägt. Zum Positiven.»
Patrick Toggweiler

Schweden hat sich vertraglich verpflichtet, den Euro einzuführen. Da dies die Schweden aber 2003 in einer Volksabstimmung ablehnten, erfüllt das Land absichtlich nicht alle Konvergenzkriterien, um die Einführung so zu verhindern. Bild: Shutterstock
Dänische Krone
«Dänische Münzen haben ein Loch in der Mitte. Das finde ich grossartig, weil man sie als Chetteli tragen kann.»
Nicole Christen

Seit 1925 gibt es in Dänemark Münzen mit einem Loch in der Mitte. In der aktuellen Serie sind es die 1-, 2- und 5-Kronen-Münzen.Bild: Shutterstock
Niederländischer Gulden
Als ich in den Neunzigerjahren in Holland wohnte, überzeugte mich der niederländische Gulden – durch die farbenfrohe Pracht der Banknoten und durch seine merkwürdige Stückelung, die 25er- statt 20er-Einheiten kannte. Die 2½-Gulden-Münze hiess «Rijksdaalder», die 25-Cent-Münze «Kwartje».
Daniel Huber

Das Währungssymbol des Guldens war f oder fl. Dies geht auf den Florijn zurück, dessen Name wiederum vom Florentiner, einer Goldmünze aus Florenz (Fiorino d’oro, lateinisch florenus aureus), abgeleitet war.Bild: Shutterstock
Ungarischer Forint
«Für mich ist es definitiv der ungarische Forint. Einerseits fühlt man sich bei den grossen Beträgen auf den Noten gleich reich. Andererseits erinnert mich die Währung an den ersten gemeinsamen Urlaub mit meinen Freunden und wie ich eine knappe Woche mit etwa 70 Euro überleben musste – dies hat wohl nur geklappt, weil ich dafür mehrere Zehntausend Forint bekommen habe.»
Nik Helbling

Der Name der ungarischen Währung, Forint, geht wie jener des niederländischen Guldens (Florijn) auf den Florentiner zurück. Bild: Shutterstock
So, und jetzt du! Erzähl uns, welche Lieblingswährung du hast – und warum ausgerechnet diese!
(dhr)
Das sind die schönsten Banknoten der Welt
Video: Roberto Krone
Alle Schweizer Banknoten seit 1907
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Alle Schweizer Banknoten seit 1907
Die neue 100er-Note.
quelle: keystone / laurent gillieron
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Video: watson
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