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So lange musst du deinen Heuschnupfen noch ertragen

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So lange musst du deinen Heuschnupfen noch ertragen

Die Pollenbelastung in diesem Jahr ist für Allergikerinnen und Allergiker besonders hoch. Doch wieso ist der Heuschnupfen jetzt so schlimm und wann wird es endlich besser? Eine Expertin ordnet ein.
05.06.2023, 13:2505.06.2023, 14:12
Maarit Hapuoja / ch media
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Juckreiz, Niessen und tränende Augen. Wer unter Heuschnupfen leidet, hat es im Moment nicht leicht. Es sind vor allem die Gräserpollen, die aktuell eine hohe Konzentration erreichen. «Die Gräsersaison ist auf beiden Seiten der Alpen in vollem Gange», sagt Marie-Hélène Corajod von aha! Allergiezentrum Schweiz. Die Expertin erklärt, warum Allergikerinnen und Allergiker dieses Jahr besonders Mühe haben und ab wann es leichter wird.

Viel Regen, viele Gräser, grosses Wachstum

Die starke Pollenkonzentration lässt sich unter anderem durch den vielen Regen im Mai erklären. «Wegen des Niederschlags konnten die Bauern ihre Wiesen lange nicht mähen», erklärt Corajod. Die Feuchtigkeit habe dazu geführt, dass die Gräser sehr gut gewachsen sind. Und viele gewachsen sind. Mit dem aktuell sonnigen Wetter fliegen deswegen rasch sehr viele Pollen los. «Weht viel Wind, werden die Pollen sehr stark verbreitet.»

Generell beeinflussen Sonne, Wind, Regen und Temperatur die Pollenkonzentration. Blickt man auf eine Karte mit Pollendaten, ist zu sehen, dass die Pollenkonzentration in Zürich viel höher ist als in Bern.

«Die Pollenbelastung ist regional und zeitlich unterschiedlich», so Corajod. «Es kommt darauf an, welche Pflanzen in der Region wachsen und in welcher klimatischen Lage sich die Region befindet.» Lokale Peaks können auch durch Wind oder ausbleibenden Niederschlag verursacht werden.

Auch Nicht-Allergiker reagieren auf Pollen

Bei den Gräsern reichen 50 Pollenkörner pro Kubikmeter Luft (50 No/m3), um allergische Reaktionen auszulösen. Im Moment ist die Pollenbelastung so hoch, dass auch Nicht-Allergiker reagieren. Laut Corajod werden die Schleimhäute durch die Partikel in der Luft mechanisch gereizt. Vergleichbar mit Juckreiz, den man bei Staub in den Augen spürt.

Die Pollenbelastung ist am Nachmittag jeweils stärker, weil sich die Pollen am Morgen erst öffnen und freigelassen werden müssen. Kommt dann Wärme und Wind dazu, steigen die Pollen höher in die Luft.

Geduld ist gefragt

Wer es kaum ohne Antiallergikum und Taschentücher aus dem Haus schafft, kann bald aufatmen. Jetzt ist der Höhepunkt der Gräser, in den nächsten Wochen sollte die Pollenkonzentration in der Schweiz tendenziell wieder abnehmen und ab September ist es ungefähr vorbei. «Gräser blühen bis in den Spätsommer, das heisst etwa bis August», erklärt nämlich Corajod.

Wer das warme Sommerwetter in der Badi oder am See geniesst und unter Heuschnupfen leidet, sollte vielleicht ab und zu froh sein über etwas Regen. Denn was kurzfristig gegen den Heupfnüsel hilft, ist gemäss der Expertin Regen. «Wenn es über längere Zeit – etwa 30 Minuten – regnet, sind die Pollen aus der Luft gewaschen.»

Längerfristig sollten Betroffene ihre Pollenallergie unbedingt behandeln. Meistens reichen Antihistaminika in Form von Tabletten, Nasensprays und Augentropfen, allenfalls in Kombination mit Kortisonpräparaten aus. Eine weitere Therapie-Möglichkeit ist die Desensibilisierung

Warum allgemein Allergien zunehmen, siehst du im Video:

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