Zürich
ZüriToday

Electrolux spielt mit Plakat auf Prostitution an der Langstrasse an

Bild
Bild: Chiara Jessica Hess / Watson

Electrolux spielt mit Plakat auf Prostitution an der Langstrasse an

Der Haushaltsgeräte-Hersteller Electrolux hat an der Langstrasse ein Werbeplakat aufgehängt, das augenscheinlich auf den Ruf des Quartiers als Rotlichtviertel anspielt. Das Unternehmen wiegelt ab. Es gehe ums das grosse Gastro-Angebot.
17.05.2023, 09:4717.02.2024, 15:25
Oliver Schneider / ch media
Mehr «Zürich»

Der Haushaltsgeräte-Hersteller Electrolux hat an der Langstrasse ein Werbeplakat aufgehängt, das augenscheinlich auf den Ruf des Quartiers als Rotlichtviertel anspielt. Das Unternehmen wiegelt ab. Es gehe ums das grosse Gastro-Angebot.

«A de Langstrass Appetit hole isch ok. Aber gässe wird dihei.» Diese Worte sind auf dem Electrolux-Plakat zu lesen, das in der Langstrasse in der Nähe der Unterführung Richtung Limmatplatz hängt.

Auf dem Plakat ist ein Pärchen zu sehen, das in seiner Küche in trauter Gemeinsamkeit Essen zubereitet. Zusammen mit dem Spruch liegt die Vermutung nahe, dass sich Electrolux hier mit einem Seitenhieb auf den Ruf der Langstrasse als Strassenstrich einen Scherz erlaubt hat.

An käufliche Liebe wolle man mit dem Plakat aber gar nicht anspielen, sagt die Firma gegenüber dem Newsportal «Watson». Am Wochenende würden sich an der Langstrasse Menschen aus dem ganzen Land treffen und in Bars oder Clubs feiern. Für das leibliche Wohl habe es 24-Stunden-Shops und zahlreiche Essensstände.

Nur auf diesen Aspekt der Langstrasse beziehe sich die Werbung, beteuert Electrolux. «Unser Spruch bezieht sich auf die volkstümliche Redewendung, dass es in Ordnung sei, im Ausgang zu schäkern, aber keinesfalls mehr», wird ein Sprecher zitiert. Trotz breitem Angebot an Restaurants schmecke es zu Hause immer noch am besten.

Bei Peter Widmer, dem Gründer des gemeinnützigen Vereins Heartwing, stösst das Electrolux-Plakat auf wenig Verständnis. «Uns ist der Appetit vergangen», sagt er gegenüber «Watson». «Das multikulturelle Essen schmeckt fein im Langstrassenumfeld. Doch das Rotlichtmilieu hier ist nicht appetitanregend. Sondern eher das Gegenteil.»

(osc)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!