An der Schule Rotflue im Zürcher Unterland kündigte gleich die Hälfte der Belegschaft, in Zollikerberg verliessen über 20 Lehrpersonen die Schule Rüterwies.
Im Kanton Zürich können Lehrpersonen ihre Stelle mit einer viermonatigen Frist auf Ende Juli kündigen. Heisst: Bis Ende März mussten sie die Kündigung einreichen, um das neue Schuljahr an einem anderen Ort zu verbringen. ZüriToday hat bei der Bildungsdirektion nachgefragt, wie viele Stellen für Klassenlehrpersonen derzeit offen sind.
20 Wochen vor Schulbeginn sind nun 356 Stellen für Klassenlehrpersonen offen im Kanton Zürich (siehe Grafik). Im Vergleich mit den letzten Jahren ist diese Zahl noch immer hoch, wobei die offenen Stellen zu dieser Zeit im Jahr 2022 mit 380 offenen Stellen noch höher war. In den Jahren 2018 bis 2021 gab es jeweils nie über 250 offene Stellen.
«Die Gemeinden sind verpflichtet, die zu besetzenden Stellen auf der kantonalen Stellenbörse auszuschreiben», sagt Matthias Schweizer auf Anfrage. Er ist stellvertretender Amtschef des Zürcher Volksschulamts. Das Amt aktualisiert die offenen Stellen jeweils wöchentlich mit den bereits vergebenen Stellen.
Warum die Lehrpersonen kündigen, ist dem Kanton nicht bekannt, erklärt Schweizer: «Anstellungsbehörden sind die Gemeinden. Dem Kanton werden die Kündigungsgründe nicht gemeldet.»
An der Schule im Zürcher Unterland war eine Umstellung des Unterrichts Hauptgrund für die Kündigungen. Auslöser dabei: Die Schulpflege hat dies entschieden, ohne Schulleitung, Lehrpersonen oder Eltern zu informieren. In Zollikerberg hingegen gab es einen Wechsel in der Leitung der Schule. Lehrpersonen berichteten von herablassendem Verhalten der neuen Doppelspitze. Daraufhin reichten einige die Kündigung ein.
