Bei Tempo 30 gehen die Meinungen oft weit auseinander. So offenbar auch in Greifensee. In der Zürcher Oberländer Gemeinde gilt seit rund zwei Wochen Tempo 30 auf allen Gemeindestrassen. Die Stimmbevölkerung sprach sich vor einem Jahr für die Temporeduktion von 50 auf 30 aus. Neben den Markierungen auf dem Boden wurden, wie üblich, «Zone 30»-Schilder aufgestellt.
Nicht alle schienen sich damit aber abfinden zu wollen. Gemäss der Dorfzeitung «Nachrichten aus Greifensee» wurden zwei Tempo-30-Tafeln bereits in der Nacht nach der Montage geklaut. Die Gemeinde hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
Gegenüber der Lokalzeitung «Nachrichten aus Greifensee» äussert sich auch die mit der Signalisation betraute Baufirma. «Zone 30»-Schilder seien bei Langfingern beliebt.
Der Projektleiter der Signal AG, Jetmir Shabani, sagt: «Bei den meisten Projekten dieser Art passiert das Gleiche». Ob aus reinem Jux, für einen 30. Geburtstag oder aus Protest gegen das neue Temporegime, darüber kann der Projektleiter nur mutmassen.
Um weitere Langfinger oder Tempo-30-Kritiker zu stoppen, traf die Gemeinde bereits Massnahmen. Die Dorfzeitung schreibt, dass Werkhofleiter Serge Brändli hatte die Idee, die Tafeln mit dünnen Stahlseilen zu befestigen. Diese zu kappen, sei aufwändiger. Auf Fotos der «Nachrichten aus Greifensee» ist zu sehen, dass die neu montierten Schilder nun gesichert sind. Laut dem Gemeindeschreiber Philippe Sturzengger zeigt die Massnahme Wirkung. «Seither wurden keine Schilder mehr geklaut», sagt er auf Anfrage von ZüriToday.