Heute dominieren Autos und LKWs die Strassen der Stadt Zürich. Fast 90 Prozent dieses Raums sind auf den motorisierten Individualverkehr ausgelegt. Ein Sechstel davon wird von Parkplätzen beansprucht.
Nur 5,5 Prozent des vorhandenen Platzes erhält die Mikromobilität, also E-Bikes, Velofahrer und andere Fahrzeuge, die langsamer als 25 km/h fahren.
Die ETH-Vision «E-Bike-City» beabsichtigt, dass die Hälfte des städtischen Strassenraums für Fahrräder mit und ohne elektrischen Antrieb reserviert wäre. Laut den Forschenden liessen sich fast 40 Prozent für eine nachhaltigere Verkehrsführung umnutzen.
Auf einer interaktiven Karte werden die unterschiedlichen Verkehrsregimes veranschaulicht.
Dafür haben die Forschenden ein Gestaltungsprinzip ausgearbeitet. Die Hälfte der bestehenden Verkehrsfläche würde entschleunigt und dem Mikroverkehr gewidmet. Der ÖV könnte sogar schneller verkehren.
Fahrräder würden nebenan über Spuren in beide Richtungen verfügen. Das Autostrassennetz würde neu grösstenteils aus Einbahnstrassen bestehen, die trotzdem den bisherigen Zugang ermöglichen würden.
Anwohnerinnen und Anwohner würden von weniger Durchgangsverkehr in den Wohnvierteln profitieren. Durch die Umgestaltung des Strassenraumes würde Zürich in Richtung Mikromobilität und Natur gehen.
Das Forschungsprojekt versucht gezielt, Konflikte zwischen Klima- und Verkehrspolitik zu vermeiden. Diese Woche hat das Forschergremium um Professor Kay Axhausen die neuen Erkenntnisse der Stadträtin Simone Brander vorgestellt. Axhausen erklärt: «Unsere Vision ist es, dass die Stadt bequemer, leiser, grüner und gesünder wird als heute.»