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Wädenswiler Start-up züchtet erstes Rindsfilet im Bioreaktor

Wädenswiler Start-up züchtet erstes Rindsfilet im Bioreaktor

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Bild: zVg
Im Labor des Wädenswiler Start-ups Mirai Foods entstand erstmals ein Rindsfilet. Das Fleischstück entstand ohne Schlachten eines Tiers. Bei der roten Farbe musste die Firma aber nachhelfen. Wie das funktioniert, erklärt CEO Christoph Mayr.
14.02.2023, 15:5914.02.2023, 15:59
Loris Gregorio / ch media

Das Wädenswiler Start-up Mirai Foods berichtet am Dienstag von einem «Durchbruch» bei kultiviertem Fleisch, auch Laborfleisch genannt. Erstmals wurde ein sogenanntes «Tender Steak», also ein zartes Stück, hergestellt. Es handelt sich dabei um eine Art Filet. ZüriToday hat beim CEO und Co-Gründer Christoph Mayr nachgefragt, wie das genau funktioniert.

«Man fängt mit frischem Fleisch an, dafür reichen ein bis zwei Gramm», erklärt Mayr. Danach komme der biologisch anspruchsvolle Teil: Aus isolierten Stammzellen des Fleisches werden Muskelzellen. Diese kommen dann in den Bioreaktor namens «Rocket».

«Fitnesstraining für die Zellen»

Die «Rocket» fährt wie eine Pumpe jeweils hoch und runter und dehnt so die Fasern. Mayr präzisiert: «Es ist sozusagen das Fitnesstraining für die Zellen», die während 15 bis 20 Tagen immer weiter wachsen – wie Muskeln. Damit ist der Hauptteil des kultivierten Fleisches getan: «Danach machen wir oben den Deckel auf und ziehen die Fäden raus.»

Es brauche dann noch ein wenig Behandlung, damit diese «Fäden» zusammenhalten und die richtige Konsistenz bekommen. Während des Prozesses benutzt Mirai Foods Zucker und sonstige natürliche Zutaten, aber Mayr betont: «Gewürze gibts nicht, das überlassen wir den Kunden.»

Blutiger Geschmack fehlt noch

Um dem Stück noch die rote fleischige Farbe zu verpassen, wird ein natürlicher Farbstoff beigefügt. Da das Start-up ohne Blut arbeitet, hätte das Laborfleisch ansonsten eine andere Farbe.

Auf die Teller von Schweizerinnen und Schweizer komme das Fleisch bereits in etwa zwei Jahren. CEO Mayr gibt einen Vorgeschmack: Es sei schon sehr ähnlich wie herkömmliches Fleisch, aber noch weniger intensiv. «Ich bin zudem ein Fleischliebhaber und esse mein Steak gerne medium rare – den blutigen Geschmack haben wir jedoch noch nicht hinbekommen», sagt Mayr.

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