Sie sind für ihr fleissiges Wesen bekannt und dafür, dass sie niemals alleine auftauchen. Eher in Kolonien. Und grundsätzlich tun Ameisen auch niemandem etwas zuleide. Ausser die Roten, diese Begegnung kann schmerzen. Lästig sind sie aber trotzdem. Vor allem, wenn sie in der Wohnung auftauchen.
Oft findet man die kleinen Tierchen im Sommer in der Küche in der Nähe von Früchten oder Abfallsäcken, die noch in der Wohnung herumstehen. Eine ZüriReporterin fand eine sogenannte Ameisenstrasse bei ihrer Balkontüre. Und zwar jetzt im April, als die Temperaturen in den Keller gefallen sind.
Suchen die Ameisen also Schutz vor der Kälte? Oder Nahrung? Der Ameisen-Experte Christoph Schnell von Anticimex, eine Firma für Schädlingsbekämpfung, erklärt das Phänomen:
In den letzten Wochen war das Wetter extrem wechselhaft gewesen, sagt Christoph Schnell. «Eine Zeitlang war es speziell warm für diese Jahreszeit, dann kam der Temperatureinbruch.» Die Tiere seien aber vermutlich schon während der wärmeren Zeit aktiv geworden. «Sprich: Es könnte sein, dass sich die Tiere in der Nähe der Wohnung aufhielten und als es wieder kälter wurde, sich einen warmen Rückzugsort suchten», so der ausgebildete Biologe.
Die ZüriReporterin hat mittlerweile die Balkontüre mit Klebeband abgedichtet. Ob das hilft? Christoph Schnell sagt dazu: "Ja, das kann helfen, wenn man sieht, dass die Ameisen von draussen hereinkommen. Bei einem wiederkehrenden Befall ist es möglich, dass bereits ein Ameisennest im Haus drin ist. Generell kann ein Befall nur nachhaltig getilgt werden, wenn die Kolonie mit Königin behandelt wird.
Die Lesereporterin hat ausserdem grosszügig Zimt verstreut. «Ich habe gelesen, dass starke Gerüche, wie eben Zimt, die Ameisen vertreiben soll», erklärt sie. Christoph Schnell: «Insekten kommunizieren viel über Pheromone, da gibt es verschiedene Dinge, die helfen können.» Wie effektiv diese jedoch in der Praxis seien, könne man nicht genau sagen. «Es ist Biologie. An manchen Orten helfen Köder, die an einem anderen Ort eher weniger helfen.»
Es gibt auch noch andere Hausmittelchen, die helfen sollen, die Viecher wieder loszuwerden:
Wenn Ameisen einmalig in der Wohnung auftauchen, kann man probieren, diese mit Haushaltsmitteln zu bekämpfen. Im Fall, dass man eine Ameisenherde entdeckt, beziehungsweise immer wieder Ameisen in der Wohnung zu sehen sind, empfiehlt es sich Profis zu rufen.
Es kann sein, häufiger in älteren Bauten, dass sich Ameisenherden in Wänden ausbreiten. Mit Hausmitteln erwischt man diese dann nicht mehr.
Die Profis, zum Beispiel der Firma Anticimex kommen und verteilen Köder in der befallenen Wohnung in Gelform. Die Ameisen nehmen die Köder auf und verteilen sie innerhalb der Kolonie. So tilgen wir einen Befall innerhalb von 10-14 Tagen.
Im Falle der ZüriReporterin scheint der Zimt auszureichen. «Es hat noch ein paar einzelne Ameisen. Die meisten sind aber wieder weg. Zum Glück», sagt sie.