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Kanton Zürich prüft, ob verschütteter Uetliberg-Weg für immer gesperrt wird

Der Felssturz am Uetliberg wirkt eindrücklich auf die Spaziergängerinnen und Spaziergänger vor Ort. Unsicher fühlen sie sich wegen dem Vorfall jedoch nicht.
Der Felssturz am Uetliberg wirkt eindrücklich auf die Spaziergängerinnen und Spaziergänger vor Ort. Unsicher fühlen sie sich wegen dem Vorfall jedoch nicht.

Kanton Zürich prüft, ob verschütteter Uetliberg-Weg für immer gesperrt wird

In der Nacht auf Mittwoch ereignete sich am Uetliberg ein Felssturz. An der gleichen Stelle stürzten vor ein paar Jahren schon einmal Gesteinsbrocken ab. Der Kanton prüft nun, ob der Weg ganz geschlossen werden muss.
15.03.2023, 15:3817.03.2023, 11:41
Michelle Howald / ch media
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Das rot-weisse Absperrband sticht sofort ins Auge, wenn man auf dem Gipfel des Uetlibergs steht. Ein Verbotsschild für Fussgänger steht vor dem Absperrband und ein Schild warnt die Besucherinnen und Besucher des Gipfels des Uetlibergs: «Wegen Steinschlag gesperrt!»

Ereignet hat sich der Felssturz in der Nacht auf Mittwoch. Ein Jogger meldete ZüriToday, dass der Weg versperrt sei, weil er voller grosser Felsbrocken sei. Ausweichen über einen zweiten Weg war zwar möglich, aber auch dort sind Weg und Geländer beschädigt.

Zehn Tonnen Gestein

Bei der Gemeinde Stallikon, auf deren Gemeindegebiet der Felssturz geschah und die Felsbrocken nun liegen, heisst es auf Anfrage, dass der Fall «Felssturz» jetzt beim kantonalen Tiefbauamt liegt. Thomas Maag, Sprecher der Baudirektion, bestätigt das.

Die abgebrochene Menge Fels schätzt das Tiefbauamt auf rund acht Kubikmeter. Umgerechnet dürften das – je nach Zusammensetzung des Gesteins – um die zehn Tonnen Fels sein. Zum Glück gebe es keine Personenschäden, sagt Thomas Maag.

Am Donnerstag werden Geologinnen und Geologen die Abbruchstelle inspizieren. Maag vermutet, dass es aufgrund der starken Regenfälle in den letzten Tagen zum Abbruch des Gesteins kam. Die Geologen werden mittels eines Gutachtens die genaue Ursache eruieren.

Abbruchstelle ist bekannt

Klar ist, es geht nicht «nur» um die zehn Tonnen Gestein, welche sich in der Nacht auf Mittwoch lösten. Denn die Abbruchstelle ist eine alte Bekannte. Im Januar 2020 kam es an der gleichen Stelle auch schon zu einem Felssturz. Seit da war die Abbruchstelle mit einem Gitter abgesperrt. Mit der Umzäunung konnte die Situation entschärft werden, so dass der Kanton den angrenzenden Wanderweg wieder aufmachen und die Treppe wieder freigegeben konnte. Ein Schild wies auf die Gefahr von Steinschlag hin und Geologinnen und Geologen inspizierten die Stelle regelmässig.

Nun donnern an der genau gleichen Stelle also erneut Felsbrocken den Hang des Uetlibergs hinunter. Der Weg bleibt deshalb bis auf weiteres gesperrt. Womöglich auch dann noch, wenn die Stelle geräumt werden konnte.

Wanderweg könnte für immer gesperrt bleiben

Beim geologischen Gutachten geht es denn auch um mehr, als nur um einen Plan, wie die Stelle geräumt werden kann. Die Geologinnen sollen bei der Inspektion vom Donnerstag durchaus anschauen, wie die Felsbrocken vom Wanderweg weggebracht werden können. Dazu soll aber auch die künftige Sicherheit des Weges evaluiert werden. Will heissen: Potenziell gibt der Kanton den Wanderweg und die Treppe gar nicht mehr frei.

Weil die Felsabbruchstelle aus geologischer Sicht ein besonders wichtiger Zeitzeuge innerhalb der Albiskette ist, steht sie unter Schutz. Deshalb konnte das Tiefbauamt nach dem ersten Abbruch den Bereich nicht mit Spritzbeton oder Metallklammern sichern, erklärt Thomas Maag. So gesehen ist der Uetliberg also nicht nur für Zürcherinnen und Zürcher mit Wander- oder Spazierlust ein spezieller Berg. Auch für Geologinnen und Geologen ist der Zürcher Hausberg besonders interessant.

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