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Kosmos stellt Betrieb ein – schlechte Chancen für Ticketumtausch

Kosmos stellt Betrieb ein – schlechte Chancen für Ticketumtausch

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Bild: KEYSTONE/WALTER BIERI
Der Zürcher Kulturbetrieb Kosmos ist bankrott. Dies teilte die Kosmos-Kultur AG am Montag mit. Die Kosten des Kosmos für den laufenden Betrieb seien zu hoch und die Schuldenlast sei zu erdrückend.
05.12.2022, 09:1305.12.2022, 10:45
Bettina Zanni / ch media

Wer am Montag im Kosmos einen Croque Monsieur zum Zmittag essen gehen oder sich im dortigen Kino den Film «Black Panther: Wakanda Forever» reinziehen will, steht vor geschlossenen Türen. «Der Betrieb ist geschlossen. Sämtliche Veranstaltungen können leider nicht mehr stattfinden, keine Kinovorstellungen und kein Restaurantbetrieb», bestätigen die Verantwortlichen der Kosmos Kultur-AG auf Anfrage von ZüriToday.

Gäste, die für eine Veranstaltung bereits Tickets gekauft, müssen damit rechnen, leer auszugehen. «Falls der Konkurs eröffnet wird, sind die Chancen leider sehr gering, dass die Tickets umgetauscht werden können», sagen die Verantwortlichen.

«Ziehen die Notbremse»

Kurz zuvor flatterte eine überraschende Medienmitteilung des Betriebs in die Redaktionen. «Der Kosmos stellt den Betrieb per sofort ein», hiess es darin. «Nach turbulenten Monaten ziehen die vor wenigen Wochen eingesetzten Verwaltungsräte der Kosmos-Kultur AG die Notbremse und deponierten am Montag die Bilanz beim Konkursgericht.»

Die neuen und derzeit einzigen Verwaltungsräte Roberto Feusi und Valentin Diem gingen laut der Mitteilung zu ihrem Amtsantritt am 8. September 2022 von einer grossen unternehmerischen Herausforderung aus und verordneten dem Betrieb eine sofortige harte Sanierung. «Knapp drei Monate später kommen die Verwaltungsräte zum Schluss, dass der Betrieb des KOSMOS nicht länger aufrechterhalten werden kann und sich nicht weiter nachhaltig finanzieren lässt.»

«Liquidität ist nicht länger gesichert»

Trotz der Sanierung beurteile der Verwaltungsrat das betriebswirtschaftliche Konzept in der heutigen Form als ungenügend, heisst es weiter. Die Kosten des Kosmos für den laufenden Betrieb seien zu hoch und die Schuldenlast sei zu erdrückend. «Die Liquidität ist nicht länger gesichert.»

«Es ist bedauerlich, dass es keinen anderen Weg gibt. Sämtliche Rettungsversuche sind gescheitert. Die finanzielle Lage des Kosmos wurde uns nicht transparent dargelegt. Es ist nicht möglich, den Betrieb mit dieser Schuldenlast auf eine gesunde Basis zu stellen», erklärt Roberto Feusi in der Mitteilung.

«Kosmos blieb immer nur Vision»

Der Verwaltungsrat bedauere, dass die Einstellung des Kosmos mit hoher Wahrscheinlichkeit den Verlust von attraktiven und sinnstiftenden Arbeitsplätzen sowie das Ende einer wertvollen Kulturinstitution bedeute. «Heute wissen wir, dass ein funktionierender Businessplan schlicht nicht vorhanden war, der betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten standhält. Alles deutet darauf hin, dass der Kosmos immer nur Vision blieb ohne nachhaltige Machbarkeit», ergänzt Roberto Feusi.

Über 70 Mitarbeitende verlieren Job

Betroffen von der Schliessung sind laut den Verantwortlichen per dato 71 Mitarbeitende. «Die Mitarbeitenden werden sich auf Stellensuche begeben. Das ist bedauerlich.» Die Kosmos-Kultur AG gehe davon aus, dass die meisten sehr schnell wieder eine Beschäftigung finden würden, gerade im Gastronomiebereich.

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