Die Jugendkriminalität im Kanton Zürich hat erneut zugenommen und befindet sich auf dem höchsten Stand der letzten zehn Jahre. Die fünf Jugendanwaltschaften des Kantons eröffneten 2021 gegen 5961 Jugendliche ein Strafverfahren. Das ist im Vergleich zum 2020 ein Anstieg von 14,5 Prozent.
Von diesen 5961 Jugendlichen wurden insgesamt 1014 Menschen beschuldigt, eine Gewaltstraftat begangen zu haben. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 10,9 Prozent. Die Bandbreite der Gewalttaten reicht dabei von einer Ohrfeige bis zu schweren Körperverletzungen mit bleibenden Schäden für das Opfer. Die weniger schweren Gewalttaten sind dabei aber glücklicherweise deutlich häufiger.
Die Jugendanwaltschaften sprachen insgesamt 4850 Strafen aus. Darunter:
Generell nimmt die Jugendkriminalität seit 2013 kontinuierlich zu. Die Zunahme betrifft nicht nur die Jugendgewalt, sondern zeigt sich auch bei den leichten und mittelschweren Delikten.
Zumindest wenn es um Straftaten geht, so nimmt die Gleichheit zwischen den Geschlechtern zu: Der Anteil an verurteilten weiblichen Täterinnen über alle Delikte hinweg nahm leicht zu und lag 2021 bei 27,2 Prozent. Im 2020 waren es noch 26,1 Prozent.
Auffällig sei ausserdem, dass über alle Straftaten hinweg die Zahl der 13- bis 15-Jährigen in den letzten fünf Jahren überdurchschnittlich stark zugenommen habe. Bei den Gewaltstraftaten lag 2021 der Anteil der besonders jungen Straftäter schon bei fast 50 Prozent.