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«Zahlen sind explodiert» – Kirche spürt Folgen von Missbrauchs-Studie

Erstmals enthüllen Zahlen das Ausmass sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche. Die Pilotstudie von Zürcher Geschichtsprofessorinnen kommt zu erschreckenden Befunden. Sie entdeckten ab 1950 bi ...
Erstmals enthüllen Zahlen das Ausmass sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche. Die Pilotstudie von Zürcher Geschichtsprofessorinnen kommt zu erschreckenden Befunden. Sie entdeckten ab 1950 bis heute 1'002 Fälle von sexuellem Missbrauch. ¾ der Fälle betreffen Missbrauch von Minderjährigen. Und das ist nur die Spitze des Eisberges …

«Zahlen sind explodiert» – Kirche spürt Folgen von Missbrauchs-Studie

Aktuell häufen sich Austritte aus der Kirche. Auch bei der katholischen Kirche des Kantons Zürich ist ein reges Interesse zum Thema Austritt spürbar, wie es auf Anfrage heisst.
21.09.2023, 14:4721.09.2023, 14:47
Angela Rosser / ch media
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Die Kirche befindet sich aktuell in einer Krise. Nachdem die Universität Zürich über 1000 Fälle von sexuellem Missbrauch in der Institution Kirche publik machte, wenden sich immer mehr Menschen von ihr ab. Aus der Kirche auszutreten ist ein Leichtes. Man muss ein Formular ausfüllen, es der Kirchengemeinde eingeschrieben zusenden und kann den Vorgang praktisch als erledigt erachten.

Mehr Aufrufe auf der Webseite

Teils suchen Pfarrämter das Gespräch mit Austrittswilligen, überall Standard ist das aber nicht. Dass sich seit eineinhalb Wochen vermehrt Menschen mit dem Thema auseinandersetzen, merkt auch Simon Spengler, Bereichsleiter Kommunikation der katholischen Kirche im Kanton Zürich.

Besonders gehäuft hätten sich die Anfragen über die Webseite, meint er. «Gleich nach der Veröffentlichung der Studie sind die Zahlen geradezu explodiert», erzählt Spengler auf Anfrage von ZüriToday.

Es gebe durchaus Hinweise, dass die Zahl an Austrittsgesuchen deutlich zugenommen habe. Genau Zahlen könne man aber noch keine nennen. «Die Personen, die austreten wollen, müssen sich an ihre Kirchgemeinde wenden», so Spengler.

Viertes Quartal wird hervorstechen

Eine Bilanz könne man wohl erst Anfang des nächsten Jahres ziehen. Spengler geht aber davon aus, dass es deutlich mehr sein werden als im Durchschnitt. Es sei auch von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich.

Während einige Gemeinden feststellen, dass die Zahl der Austrittsgesuche rasant angestiegen sind, geben andere an, noch nichts gemerkt zu haben. Ganz klar werde aber das vierte Quartal des Jahres 2023 hervorstechen, da ist sich Spengler sicher.

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