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Das sagt die Polizei zu den Vorwürfen der Dragqueens

Das sagt die Polizei zu den Vorwürfen der Dragqueens

Unbekannte greifen am Wochenende eine Gruppe Dragqueens bei der Europaallee an. Eine der Künstlerinnen erleidet eine Hirnerschütterung und bricht sich das Handgelenk. Am meisten schmerze aber, dass so ...
Unbekannte greifen am Wochenende eine Gruppe Dragqueens bei der Europaallee an. Eine der Künstlerinnen erleidet eine Hirnerschütterung und bricht sich das Handgelenk. Am meisten schmerze aber, dass solche homophoben Attacken überhaupt noch geschehen.
An der Zürcher Europaallee wurden in der Nacht von Samstag auf Sonntag drei Personen, darunter eine Dragqueen tätlich angegriffen. Von der Polizei habe man sich allein gelassen gefühlt, sagt einer der betroffenen Personen. Bei der Stadtpolizei Zürich bedauert man dies, verteidigt aber das eigenen Vorgehen.
08.02.2023, 16:2008.02.2023, 17:42
Olivia Eberhardt / ch media

Miss Miss Chris zog sich bei der Attacke am Zürcher HB eine schwere Gehirnerschütterung, einen gebrochenen Daumen und eine aufgebissene Lippe zu. Für das Verhalten der Stadtpolizei Zürich findet sie klare Worte: «Was genau gewesen ist mit der Polizei, kann ich nicht sagen. Nur so viel: Am Ende stand auf jeden Fall keine Polizei da.»

«Werden den Vorfall intern kritisch anschauen»

Auch Vio la Cornuta, die die Polizei alarmierte, ist mit dem Verhalten der Beamten nicht zufrieden: «Uns wurde von der Polizei am Telefon geraten, nach Hause zu gehen und mit der Anzeige bis zum nächsten Tag zu warten. Für uns war das nicht befriedigend. Wir hatten eine verletzte Dragqueen am Boden und wussten nicht, wie schlimm die Verletzungen sind.»

Auf Anfrage bestätigt Judith Hödl, Mediensprecherin bei der Stadtpolizei Zürich, dass bei der Polizei eine entsprechende Meldung einging: «Unsere Einsatzzentrale führte das Gespräch. Aufgrund von diesem Gesprächsverlauf stellte man fest, dass keine Täterschaft mehr vorhanden ist und dass es verletzte Personen gibt. Darauf hat man empfohlen, dass sich die verletzten Personen zuerst verarzten lassen und dann eine Anzeige erstatten.»

Dass die Betroffenen sich allein gelassen fühlten, bedauert man. Für das Nicht-Erscheinen der Polizei gibt es aber noch einen anderen Grund: Es sei in unmittelbarer Nähe kein Einsatzfahrzeug zur Verfügung gestanden.

Anzeige erstattet

Bei der Stadtpolizei scheint die Sache aber noch nicht abgeschlossen zu sein: «Wir werden den Vorfall intern kritisch anschauen und schauen, ob wir etwas optimieren können.»

Und auch für die Dragqueens wird der Fall noch weitergehen. Sie haben Anzeige erstattet, die Ermittlungen laufen.

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