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Linksextreme verschmieren Swissmem-Gebäude in Winterthur

Linksextreme verschmieren Swissmem-Gebäude in Winterthur

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Bild: LinkedIn
Beim Ausbildungszentrum des Industrieverbands Swissmem in Winterthur ist der Eingang mit roter Sprayfarbe verschmiert worden. Swissmem hat Anzeige erstattet. Der Anschlag ist eine Protestaktion gegen die Rüstungsindustrie.
19.04.2023, 09:4319.04.2023, 12:54
Laura Dünser / ch media

«Wir sind schockiert», sagt Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher. «Der Anschlag erfolgte an einer Bildungsinstitution, wo junge Menschen ein und aus gehen.»

Der Anschlag fand laut Brupbacher in der Nacht von Sonntag auf Montag statt. In roter Farbe wurden die Worte «Krieg dem Krieg» sowie das kommunistische Symbol von Hammer und Sichel an die Wände beim Eingang geschmiert. Das linksautonome Portal «Barrikade» hat sich in einem Schreiben zum Farbanschlag bekannt.

Angriff auf die Kriegslobby

«Der Branchenverband Swissmem lobbyiert angesichts des Kriegs in der Ukraine auf allen Kanälen für eine Lockerung des Kriegsmaterialexportgesetzes», heisst es in dem Schreiben des Portals. Dem wolle man entgegenhalten. Die Kriegsindustrie sei ein wichtiger Faktor der kapitalistischen Produktionsweise. Das Schreiben fordert deshalb am 1. Mai zu Protesten gegen die Rüstungsindustrie auf.

Auch Brupbacher persönlich wird in dem Schreiben kritisiert. Der Swissmem-Direktor jammere, dass die geltende Exportverordnung für Kriegsmaterial die Schweiz zu einem «unverlässlichen» Rüstungsproduzenten mache. Das gefährdet laut Brupbacher die Rüstungsindustrie, aber auch die Arbeitsplätze in der Branche. Im Schreiben wird Brupbacher anschliessend vorgeworfen, dass es ihm bestimmt nicht um die Arbeitsplätze, sondern lediglich um den Profit gehe.

«Das ist wohl der neue Ton in der Schweizer Politik»

Als Verbandsdirektor stehe er über diesen Anfeindungen, sagt Brupbacher. Dennoch bedauere er die Vorgehensweise. «Das ist wohl in gewissen Kreisen der neue Ton in der Schweizer Politik», sagt er weiter. Brupbacher spricht von Vandalen und Chaoten. Besonders das kommunistische Symbol störe ihn – mehr als die persönlichen Vorwürfe.

Das Symbol steht für die Arbeiterbewegung, ist aber auch ein Symbol der Sowjetunion und der Russischen Revolution. Dieses Zeichen während des russischen Angriffskriegs zu verwenden, sei eine Frechheit. Swissmem habe Anzeige gegen unbekannt erstattet. Man erwarte, dass die Polizei gegen die Schmiererei vorgehe.

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