Milben sind für rund 90 Prozent der Menschen harmlos und übertragen keine Krankheiten. Doch wer Allergiker ist, wird sie das ganze Jahr über spüren: durch Schnupfen, Juckreiz und einer gelegentlichen Bindehautentzündung der Augen. Seltener reagieren Betroffene mit Asthma. Milbenallergien gehören zu den häufigsten Allergien in Innenräumen.
Milben sind winzige, von blossem Auge nicht sichtbare Spinnentierchen. Sie kommen in fast jeder Wohnung vor, und zwar das ganze Jahr über. Sie ernähren sich gerne von menschlichen und tierischen Hautschuppen und fühlen sich unter warmen Bedingungen und einer Luftfeuchtigkeit von über 50 Prozent besonders wohl. Darum leben sie vor allem in unseren Matratzen, Bettdecken, Kopfkissen, Polstermöbeln, Teppichen, Vorhängen und in Tierkäfigen.
Die Hauptvermehrungszeit der Hausstaubmilben ist von Mai bis Oktober. Wenn wir mit Heizen beginnen und die Luftfeuchtigkeit abnimmt, stirbt die grösste Menge der Milben ab. Perfekte Bedingungen, um den Milben in deinem Bett den Garaus zu machen, sind Temperaturen unter dem Gefrierpunkt: Wenn kalte Polarluft über die Schweiz zieht. Milben überleben nämlich Minusgrade nicht.
Mit dem Gedanken, dass immer ein paar hartnäckige Tierchen überleben werden, müssen wir uns jedoch abfinden. Manuel Wegmann, Geschäftsführer der Firma Anticimex, einem Unternehmen für moderne Schädlingsbekämpfung, sieht in der Milbenbekämpfung keine grossen Probleme. Mit einfachen Tipps lassen sie sich einfach in Schach halten, erzählt Wegmann.
Eher Sorgen machten den Leuten derzeit Ameisen. Ab und zu auch Wespen, obwohl es für sie noch etwas früh ist. Ausrücken wegen einer Milbenplage musste die Firma nie. Was aber häufig gefragt sei, ist seine Expertise wegen Nagern, Mäusen und Ratten und öfters auch Kakerlaken.
Wieder sehr häufig kommen Bettwanzen vor, dies nach einem kurzzeitigen Rückgang während Corona. «Diese bekämpfen wir mit thermischen Methoden. Der Raum wird dann auf 50 Grad erhitzt, das ist sehr effizient», so Wegmann. Chemische Mittel vermeidet die Firma, wenn möglich.
Marcus Schmidt, Projektleiter Schädlingsprävention der Stadt Zürich, sagt, dass eine professionelle Matratzenreinigung zwar für die Firmen ein gutes Geschäft darstellt, nicht aber zwingend nötig ist. «So eine Reinigung hat eher einen psychologischen Effekt. Reinlichkeit ist bei Schweizerinnen und Schweizern sehr tief verankert.» Die Hygiene werde dadurch nicht verbessert. Nur für allergische Personen mache es tatsächlich Sinn.