«Wir sind gerade eben vom Tierarzt zurückgekommen», schreibt Raphael am Dienstagmittag. Der 33-Jährige hat die ausgesetzten Tiere am Sonntag ohne zu zögern bei sich aufgenommen und ihnen ein neues Zuhause geschaffen. Zwei Tage nach dem Einzug der neuen Haustiere liess er die Meerschweinchen von einem Tierarzt checken.
Das Ergebnis: Im Grossen und Ganzen geht es den Tieren gut. «Der kleinste, den wir Bani getauft haben, zeigt einige Bissspuren. Sonst sind aber alle wohlauf und haben keine Parasiten», erzählt Raphael nach dem Besuch beim Tierarzt. Nächste Woche werden die Tiere dann kastriert, «danach schauen wir, wie sie sich in einem grossen, gemeinsamen Gehege vertragen.» Aktuell leben die Tiere nämlich in separaten Käfigen, «damit sie nichts um Revier und Rang kämpfen», wie der neue Besitzer erklärt.
Ob es nun auch zu einer Anzeige bei der Polizei kommt, möchte Raphael dem Mann überlassen, der die Tiere am Hauptbahnhof gefunden hat. Auf Anfrage von ZüriToday sagt dieser, dass er und seine Mitbewohnerin – die beiden fanden die Tiere gemeinsam auf – sehr bestürzt darüber waren, dass sich jemand nicht einmal die Mühe gemacht hat, ein neues Zuhause für die Meerschweinchen zu suchen, wenn er sich nicht um sie kümmern konnte. Trotzdem: «Eine Anzeige bei der Polizei haben wir nicht in Erwägung gezogen, da wir der Meinung sind, dass dies nichts bringt, ausser lästigen Papierkram zu erledigen. Das Wichtigste ist, dass die Meerschweinchen in Sicherheit und gesund sind.»