Wer eine günstige Alternative zu einem Hotelzimmer sucht, ist bei Airbnb gut bedient. Doch wo kommt man am billigsten weg? Die US-Webseite AirDnA, die Airbnb-Daten analysiert, bezieht seit Kurzem auch europäische Städte in ihre Rechnungen mit ein.
Unter anderem berechnet die Website den mittleren Preis für eine Nacht. Die folgende Liste mit Daten vom Februar zeigt, wo man am tiefsten in die Tasche greifen muss – und wo man am meisten spart. Die einzige vertretene Schweizer Stadt ist – nicht ganz überraschend – ziemlich weit oben zu finden.
Was Wohnungsmieten angeht, gehört London zu den teuersten Städten der Welt – das spiegelt sich auch auf Airbnb wieder. Eine Nacht in einer Wohnung kostet umgerechnet 152 Franken. Für die Anbieter lohnt sich das Geschäft: Eine Wohnung wirft jeden Monat 3088 Franken Erlös ab – das macht London zur profitabelsten Stadt des Rankings.
Im Gegensatz zu den anderen Städten handelt es sich bei der Mehrheit der Angebote um Privatzimmer in bestehenden Wohnungen. Das dürfte mit der Wohnungsknappheit in der Metropole zu tun haben.
Auch wenn Edinburgh selbst nicht zu den teuersten Städten der Welt zählt, ist der zweite Platz mit 131 Franken pro Nacht für eine Wohnung keine Überraschung. Eine Untersuchung von Bloomberg zeigte, dass Schottlands Hauptsdadt zu den teuersten Reisezielen Europas gehört – Hotels sind hier teurer als in London.
Im Gegensatz zu London werden in Edinburgh mehr Wohnungen als Zimmer angeboten. Das Geschäft ist jedoch nur halb so profitabel: Im Monat erzielt eine Wohnung 1478 Franken Erlös. Das ist, verglichen mit anderen Städten auf dem Preisniveau, ausserordentlich tief.
Die einzige Schweizer Stadt, deren Daten erhoben wurden, landet mit 125 Franken pro Nacht in einer Wohnung auf Platz drei. Das Angebot an Wohnungen und Zimmern hält sich hier in etwa die Waage. Das könnte damit zu tun haben, dass Airbnb nicht nur für Tourismus, sondern z.B. auch für Untermieten benutzt wird. Ein Zimmer kostet 73 Franken pro Nacht.
Eine Wohnung beschert dem Besitzer pro Monat 1950 Franken Erlös – das Geschäft ist also nicht so rentabel wie in London, Amsterdam, Rom und Paris.
Leider hat die US-Website den Airbnb-Markt in Genf nicht unter die Lupe genommen – in der Westschweiz ist das Airbnb-Angebot gross. Kein Wunder: Genf ist gemäss Bloomberg die teuerste Hotel-Stadt der Welt.
Eine Nacht in einer Wohnung in Amsterdam kostet 113 Franken. Trotz den vergleichsweise günstigen Preisen ist die Stadt nach London die profitabelste des Rankings: Jeden Monat generiert eine Durchschnittswohnung einen Erlös von 2311 Franken. Gastgeber verdienen mit Privatzimmern fast gleich viel wie Zürcher mit ganzen Wohnungen: Ein Zimmer wirft 1308 Franken im Monat ab.
Privatzimmer gehören aber nicht zum bevorzugten Geschäftsmodell der Niederländer: Ganze Wohnungen machen 80 Prozent des Angebots aus.
Eine Nacht in einer Airbnb-Wohnung in der Stadt der Liebe kostet 94 Franken. Damit verdienen die Gastgeber 1956 Franken pro Monat. Reisende auf der Suche nach Privatsphäre werden hier fündig: Fast 90 Prozent des Angebots besteht aus ganzen Wohnungen.
Reisende zahlen für eine Nacht in der italienischen Hauptstadt 89 Franken. Rund zwei Drittel des Angebots sind Wohnungen; jede wirft pro Monat 1560 Franken ab.
Für eine Nacht in einer Münchner Airbnb-Wohnung blättern Touristen 88 Franken hin. Wie in Zürich gibt es hier auch ungefähr gleich viele Wohnungen wie Privatzimmer im Angebot. In München dürfte das Portal also auch nicht nur für den Tourismus, sondern auch rege für Untermieten benutzt werden. Eine Durchschnittswohnung generiert hier 1333 Franken pro Monat, ein Zimmer
695 Franken .Eine Nacht in Barcelona kostet 78 Franken. Es werden ein mit 57 Prozent ein bisschen mehr Wohnungen als Privatzimmer angeboten. Diese sind dafür mit 35 Franken pro Nacht besonders günstig. Eine Wohnung bringt einem Gastgeber im Monat 1325 Franken ein.
Madrid ist mit 71 Franken pro Nacht in einer Wohnung günstiger als Barcelona. Ein weiterer Unterschied: Nur ein Drittel des Angebotes besteht aus Privatzimmern. Eine Wohnung wirft in Madrid 1341 Franken Erlös ab.
In der türkischen Metropole blättert man für eine Nacht in einer Wohnung 66 Franken hin. Das Geschäft ist hier aber nicht das rentabelste: Eine Wohnung wirft 772 Franken pro Monat ab – das ist weniger als in den günstigeren Städten Prag und Lissabon.
In der tschechischen Hauptstadt zahlen Reisende für eine Nacht in einer Wohnung 56 Franken. Gastgeber erhalten über Airbnb 956 Franken Erlös für eine Wohnung
Wers lieber sonnig mag, kann statt in den Osten auch in den Süden reisen: In Lissabon kostet eine Nacht in einer Wohnung wie in Prag 56 Franken pro Nacht. Die Auslastung war hier im Februar aber deutlich besser: Gastgeber haben für eine Wohnung 1064 Franken Erlös erhalten.
Die günstigste europäische Stadt des Rankings ist die ungarische Hauptstadt mit 39 Franken pro Nacht in einer Wohnung. Entsprechend mager sind die Einnahmen: Für eine Wohnung kommen beim Gastgeber monatlich lediglich 633 Franken herein.