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USA verurteilen Srebrenica-Massaker als «Genozid» – die entsprechende UNO-Resolution bleibt blockiert

Srebrenica-Memorial, östlich von Sarajevo.
Srebrenica-Memorial, östlich von Sarajevo.Bild: Amel Emric/AP/KEYSTONE

USA verurteilen Srebrenica-Massaker als «Genozid» – die entsprechende UNO-Resolution bleibt blockiert

09.07.2015, 06:2509.07.2015, 09:04
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Das US-Repräsentantenhaus hat anlässlich des 20. Jahrestags des Massakers von Srebrenica eine Resolution verabschiedet, welche die Bluttat am Ende des Bosnien-Krieges als «Völkermord» bezeichnet. Im Resolutionstext kommt der Begriff «Genozid» insgesamt 14 Mal vor.

Die Abgeordneten kritisieren im Text ausserdem die «Leugnung oder ein Anzweifeln, dass das Massaker in Srebrenica ein Genozid» war. Bereits zum zehnten Jahrestag des Massakers hatte die Kongresskammer eine ähnliche Erklärung verabschiedet.

Serben bestreiten Genozid

1995 waren kurz vor dem Ende des Bosnien-Kriegs bosnisch-serbische Milizen in die damalige UNO-Schutzzone Srebrenica einmarschiert und hatten an den leichtbewaffneten niederländischen UNO-Blauhelmsoldaten vorbei rund 8000 Muslime – vorwiegend Männer und Jungen – verschleppt und getötet. 

Das Massaker in der bosnischen Stadt gilt als das schlimmste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg und wurde vom UNO-Tribunal für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag als Völkermord eingestuft. Führende Serben lehnen diese Einschätzung jedoch ab.

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Massaker von Srebrenica
Die Tafel der Ermordeten in Srebrenica.
quelle: epa/epa / fehim demir
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Russland legt Veto ein

Am Mittwoch hatte Russland, ein traditioneller Unterstützer Serbiens, im UNO-Sicherheitsrat eine Resolution blockiert, die ebenfalls den Begriff «Völkermord» enthielt. Russland argumentierte, der von Grossbritannien eingebrachte Entwurf mache allein die bosnischen Serben für Kriegsverbrechen verantwortlich und erschwere die Versöhnung auf dem Balkan.

Das Weisse Haus teilte derweil am Mittwoch mit, dass es eine Delegation unter Führung von Ex-Präsident Bill Clinton zu der Gedenkfeier nach Bosnien schickt. Clinton war zur Zeit des Massakers US-Präsident. (sda/afp)

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