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Befragung von Epstein-Komplizin Maxwell veröffentlicht

US-Justizministerium veröffentlicht Befragung von Epstein-Komplizin Ghislaine Maxwell

22.08.2025, 22:4722.08.2025, 22:47

In der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat das US-Justizministerium Mitschriften und Aufzeichnungen der Befragung von Epsteins früherer Komplizin Ghislaine Maxwell veröffentlicht. Sie war als Mitglied eines Sexhandelsrings um Epstein verurteilt worden.

«Abgesehen von den Namen der Opfer ist jedes Wort enthalten», erklärte der stellvertretende Justizminister Todd Blanche am Freitag im Onlinedienst X. «Nichts wurde entfernt. Nichts verborgen», erklärte Blanche, der die Befragung vorgenommen hatte. Dies geschehe «im Interesse der Transparenz».

Nach der Befragung Ende Juli hatte Maxwells Anwalt erklärt, seine Mandantin habe während des Treffens in einem Gerichtsgebäude in Tallahassee im US-Bundesstaat Florida alle ihr gestellten Fragen beantwortet. Blanche war früher ein persönlicher Anwalt von US-Präsident Donald Trump.

Partybilder werden zum Problem: Die Trumps im Jahr 2000 mit Sexualstraftäter Jeffrey Epstein und seiner Komplizin Ghislaine Maxwell.
Ghislaine Maxwell (r.) mit Jeffrey Epstein und den Trumps im Jahr 2000.Bild: Davidoff Studios Photography / Getty

Maxwell war 2021 als Mitglied eines Sexhandelsrings um Epstein verurteilt worden und verbüsste zunächst in Florida ihre insgesamt 20-jährige Haftstrafe. Eine Woche nach der Befragung wurde die 63-Jährige nach Texas in ein Gefängnis mit deutlich angenehmeren Haftbedingungen verlegt.

Trump unter Druck

Trump ist im Zusammenhang mit dem Fall Epstein im eigenen Lager unter Druck geraten, weil seine Regierung nicht wie versprochen Licht in den Skandal gebracht hat. Dem US-Investmentbanker wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben. Der Milliardär wurde 2019 erhängt in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden.

Trumps Justizministerin Pam Bondi hatte zunächst von einer Liste prominenter «Kunden» Epsteins gesprochen, deren Existenz Anfang Juli dann aber bestritten. Um den darauf folgenden Aufruhr seiner Anhänger zu beruhigen, hatte Trump die Offenlegung juristischer Dokumente in dem Fall in Aussicht gestellt.

Auch Fragen zu seinem eigenen, früher engen Verhältnis zu Epstein liess Trump unbeantwortet. Die Befragung Maxwells war ein weiterer Schritt im Bemühen der Trump-Regierung, die wütenden Anhänger zu besänftigen. Am Freitag wurden nach Angaben des republikanischen Kongressabgeordneten James Comer auch Unterlagen zum Fall Epstein an einen Ausschuss im Repräsentantenhaus weitergeleitet. Angaben zum Inhalt machte er nicht. (rbu/sda/afp)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Alter Mann
22.08.2025 23:35registriert September 2020
Glaubt hier wirklich jemand, dass die amerikanische Justiz im Zusammenhang mit D. Trump etwas schädliches offenlegt? Ich glaube alles in diesem Zusammenhang ist getürkt.
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ReMoo
22.08.2025 23:31registriert Dezember 2020
Und lasst mich raten, Trump ist mit keinem Wort erwähnt, Zufälle gibt's.
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Matisse
22.08.2025 23:26registriert Januar 2025
Bringt leider nichts.
Es ist unglaublich.
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