Gegen einen 55-jährigen Schweizer, der im Oktober 2015 auf einem Feld bei Böttstein eine Bache und drei Frischlinge überfahren hatte, ist unter anderem Anklage wegen mehrfacher Tierquälerei erhoben, teilt die Aargauer Oberstaatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Die Anklage geht davon aus, dass der Mann eine unbekannte Anzahl weiterer Wildschweine ebenfalls angefahren und verletzt hatte.
Im Verlaufe der Strafuntersuchung hat der Bauer die Tat gestanden. Er gab an, der Anblick des Rudels habe ihn wegen bereits mehrfach erlittener Schäden durch Wildschweine dermassen wütend gemacht, dass «ein Blackout» die Folge gewesen sei.
Nach einem Kontrollbesuch auf einem seiner Felder entdeckte ein Bauer eine Rotte von rund 20 Wildschweinen. Der 55-jährige Bauer beschloss, diese Tiere mit seinem Geländefahrzeug unschädlich zu machen. Konkret wirft die Staatsanwaltschaft dem Mann vor, die Wildschweine auf dem von der Strasse zugänglichen Feld gezielt mit seinem Geländewagen verfolgt zu haben.
Während sich die meisten Tiere wohl retten konnten, verletzte er mit seinem Fahrzeug drei Frischlinge so schwer, dass sie auf der Stelle starben. Eine Bache erlitt ein gebrochenes Rückgrat, blieb die ganze Nacht verletzt auf dem Feld liegen und konnte erst am folgenden Morgen durch einen gezielten Schuss von ihren Verletzungen erlöst werden. (whr)