Trump-Zölle: Bundesrat will Import von US-Chlorhühnern erlauben – die Sonntagsnews
Trump-Zölle: Bundesrat will Einfuhr von US-Chlorhühnern erlauben
Der Bundesrat will nach Informationen der «NZZ am Sonntag» den USA beim Export von Pouletfleisch in die Schweiz Zugeständnisse machen. Heute ist Geflügel aus den USA hierzulande tabu, weil die Tiere nach dem Schlachten zur Entkeimung in ein Chlorbad getaucht werden, wie die Zeitung schrieb. Sogenannte Chlorhühnchen dürfen in der Schweiz nicht verkauft werden. Das habe das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen bestätigt. Im Vertragsentwurf mit den USA steht, dass die Schweiz beabsichtige, «Massnahmen anzugehen, die den Marktzugang für US-Geflügelfleisch und -produkte einschränken», wie die Zeitung unter Berufung auf Quellen aus der Verwaltung schrieb. Die EU sei bei ihren Verhandlungen mit den USA bei der Lebensmittelsicherheit hart geblieben.
USA einverstanden, wenn Schweiz weniger als 36 F-35 will
Die USA haben sich gemäss der «NZZ am Sonntag» zur Auslieferung von weniger als den vorgesehenen 36 F-35-Kampfjets grundsätzlich bereit erklärt. Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport besprach diese Möglichkeit mit US-Vertretern, wie die Zeitung schrieb. Aus Sicht der US-Regierung sei es die «souveräne Entscheidung der Schweiz, wenn sie weniger F-35 bestellen will», zitierte die Zeitung das Bundesamt für Rüstung. In Eigenregie könne die Schweiz die Stückzahl nicht anpassen. Ob das Parlament einer Reduktion zustimme, sei noch offen. Klar sei, dass der Bund kommende Woche eine weitere Tranche von rund 300 Millionen Franken begleichen werde.
Wegen Belastung: SBB müssen sämtliche Schienen im Gotthard ersetzen
Die SBB müssen nach Angaben von «SonntagsBlick» im Gotthard-Basistunnel wegen der starken Belastung sämtliche 228 Kilometer Schienen ersetzen. Die Verantwortlichen gingen ursprünglich von einer längeren Lebensdauer der Scheinen aus, wie die Zeitung schrieb. Nämlich von 20 Jahren statt den voraussichtlichen 16 Jahren. Der Austausch sei zwischen 2032 und 2034 geplant, fix sei der Termin aber noch nicht. Derzeit suche das Bahnunternehmen Konzepte von Firmen, die imstande seien, das Projekt zu stemmen. Inwiefern sich die Bauarbeiten auf den Bahnbetrieb auswirken, wollten die SBB demnach noch nicht kommunizieren. Die Kosten dürften laut «SonntagsBlick» im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich liegen.
Cassis räumt ein: Schweiz müsste israelische Siedler stärker sanktionieren
Die Schweiz kommt gemäss «SonntagsBlick» nicht all ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen im Nahostkonflikt nach. Aussenminister Ignazio Cassis habe in einem Brief an Völkerrechtler eingeräumt, dass die Schweiz den Pflichten für Drittstaaten nur «weitgehend» nachkomme. Nach Informationen der Zeitung müsste die Schweiz Aktivitäten von Siedlern stärker sanktionieren und Rüstungsgeschäfte sowie Finanztransaktionen stärker regulieren. Am Freitag habe der Gesamtbundesrat darüber diskutiert, unter welchen Bedingungen die Schweiz Palästina als Staat anerkennen würde. Die FDP-SVP-Mehrheit in der Landesregierung habe eine neue Sprachregelung verhindert, schrieb «SonntagsBlick».
Ex-Fedpol-Chefin geht zu Israel-Fonds – Jans irritiert ab Vorgehensweise
Justizminister Beat Jans hat sich laut Tamedia von der Anstellung der ehemaligen Fedpol-Chefin Nicoletta della Valle bei einem israelischen Fonds für Rüstung und Sicherheit irritiert gezeigt. Hätte er das Risiko eines Interessenkonflikts gesehen, hätte er eine Karenzfrist von maximal einem Jahr verhängen können, sagte Jans der «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche». Della Valle habe lediglich von der Eröffnung eines Restaurants gesprochen. Die ehemalige Chefin des Bundesamts für Polizei (Fedpol) sei ans Amtsgeheimnis gebunden. Sie habe sich bisher nicht öffentlich zu ihrer neuen Anstellung geäussert. Im Advisory Board des Fonds sitze derweil ein Geschäftsleitungsmitglied einer Aktiengesellschaft, die im Besitz des staatlichen Rüstungskonzerns Ruag sei. Das erachte das Verteidigungsdepartement als «heikel» und lasse es durch den Ruag-Verwaltungsrat überprüfen.
Schweizer Kinderheime sind am Limit
Kinder- und Jugendheime sind laut «SonntagsBlick» in der ganzen Schweiz und insbesondere in den Kantonen Zürich, Genf und Waadt am Anschlag. Die Gründe, weshalb Kinder und Jugendliche ausserfamiliär untergebracht werden müssen, sind laut der Zeitung vielfältig und betreffen die Eltern: Sucht, psychische Erkrankung, Gewalt. All das habe sich in letzter Zeit zugespitzt. Das sagten alle Fachleute und Behördenstellen, mit denen die Redaktion gesprochen habe. Hinzu komme, dass es sich bei den Kindern und Jugendlichen für die Fachleute immer um komplexere Fälle handle. Eine Statistik, wie viele Kinder und Jugendliche in der Schweiz ausserfamiliär untergebracht sind, gebe es keine, schrieb «SonntagsBlick».
Schweizer Firmen müssen 2026 Löhne in der EU offenlegen
Grosse und international tätige Schweizer Firmen müssen laut der «SonntagsZeitung» ab Mitte 2026 ihre Gehaltsspannen in der EU offenlegen. Für die Schweiz halten sie sich bei der Veröffentlichung von Löhnen noch zurück, wie die Zeitung schrieb. Ein UBS-Sprecher sei etwa nicht darauf eingegangen, ob sie die Massnahme auch für Schweizer Standorte nachziehen. Die Bank bereite sich darauf vor, die Richtlinie für EU-Standorte zu erfüllen. Ähnlich hätten sich Konzerne wie ABB, Holcim, Axa und Zurich geäussert. Swiss Re habe die EU-Regel bereits umgesetzt und ziehe dieses Jahr – ebenso wie Roche – in der Schweiz nach. Zudem legten Bundesbetriebe wie die Post und SBB sowie die Verwaltung ihre Lohnbänder freiwillig offen, wie die Zeitung schrieb.
Für 15'000 Franken: Walliser Regierung macht Trip nach Korsika
Die Walliser Regierung ist gemäss Informationen von «SonntagsBlick» für über 15'000 Franken nach Korsika gereist. Der Staatsrat unternahm einen Segeltörn zur französischen Insel, wie die Zeitung schrieb. Allein die Übernachtungen hätten knapp 5000 Franken gekostet. «Es handelt sich um eine Studienreise, während der institutionelle, wirtschaftliche und kulturelle Begegnungen stattfanden», zitierte die Zeitung die Begründung der Regierung. Bei Konsultationen sei es um den Schutz der Ozeane, den Tourismus, Weinberge und die Bekämpfung von Waldbränden gegangen. Korsika und das Wallis stünden in vielen Bereichen vor ähnlichen Herausforderungen, teilte der Staatsrat nach Angaben von «SonntagsBlick» mit.
KI bedient sich bei Schweizer Autoren – diese wollen Entschädigung
Schweizer Autorinnen und Autoren hoffen nach Angaben der «SonntagsZeitung» auf Geld des KI-Unternehmens Anthropic. In einem aktuellen Fall gehen auch Schweizer Schriftstellerinnen und Schriftsteller davon aus, dass sie berücksichtigt werden, wie der Verband Schweizer Autorinnen und Autoren der Zeitung bestätigte. Anthropic will nach einer Klage mindestens 1,5 Milliarden Dollar für den unrechtmässigen Download von Werken auszahlen. Das wurde letzte Woche bekannt. Eine illegale Nutzung sei sehr wahrscheinlich, wenn Bücher auf der Piratenseite Library Genesis auftauchen, schrieb die Zeitung. Eine Stichprobe habe diverse Werke aus der Schweiz aufgezeigt.
Wenn Laax und Co. nicht wollen: Vail offen für Kauf von Weisse Arena
Der US-amerikanische Skigigant Vail Resort hat sich laut der «NZZ am Sonntag» im Kauf der Weisse Arena in Flims, Laax und Falera GR noch nicht geschlagen gegeben. Der Konzern deutete zwischen den Zeilen an, dass er gerne in die Bresche springen würde, sollten die Bündner Gemeinden mit ihrem Vorhaben scheitern, wie die Zeitung schrieb. Gerüchte kommentiere Vail jedoch nicht. Die Gemeinden wollen die Infrastruktur selbst übernehmen. Im Oktober werden die Stimmberechtigten von Flims, Laax und Falera darüber befinden. Ein Nein aus einer der drei Gemeinden würde reichen, um die Übernahme durch die Gemeinden zu verhindern, wie die Zeitung schrieb. (sda/con)
