Mehrere chinesische iPhone-Nutzer haben sich über gravierende Probleme mit dem Smartphone beschwert. Acht Geräte seien in Brand geraten oder explodiert, erklärte eine in Shanghai ansässige staatliche Konsumentenschutzorganisation.
Sie zitierte unter anderem eine Frau, die berichtete, ihr iPhone 6S Plus sei im August explodiert, wodurch der Bildschirm zerstört worden sei. Apple habe der Kundin ein neues Gerät geliefert, sich aber nicht zu den Hintergründen des Vorfalls geäussert.
«Apple sollte sich den Kunden gegenüber verantwortungsbewusst zeigen», forderten die Konsumentenschützer. Ein grosser Teil der Beschwerden werde nicht effizient bearbeitet.
Die Organisation erhielt nach eigenen Angaben in den vergangenen zwei Monaten sechsmal so viele Beschwerden über Apple wie sonst. Dabei ging es demnach auch um das plötzliche Abschalten von iPhones der Modellreihen 6 und 6S, deren Akkus eigentlich noch genügend Strom hatten. Dieses Problem tritt weltweit bei mehreren iPhone-Modellen auf, wie Apple zuletzt eingestanden hatte. Auch Schweizer Nutzer, die von diesem Produktionsfehler betroffen sind, können an einem kostenlosen Umtauschprogramm für das iPhone 6S teilnehmen.
Apple hatte auch den chinesischen Kunden im November angeboten, die Akkus aus 6S-Modellen auszutauschen. Der Konzern betonte dabei, bei dem ungewollten Abschalten handle es sich nicht um ein Sicherheitsproblem. Zu dem jüngsten Bericht der Shanghaier Konsumentenorganisation, der bereits am Freitag veröffentlicht wurde, war zunächst keine Stellungnahme von Apple in China zu erhalten.
Die Kundenbeschwerden folgen auf das Desaster um das Smartphone Galaxy Note 7 vom Apple-Konkurrenten Samsung. Der südkoreanische Konzern hatte die Produktion des Modells komplett einstellen müssen, nachdem er Probleme mit explosionsgefährdeten Akkus nicht in den Griff bekam.
Beim neuen MacBook Pro mit Touch Bar häufen sich Klagen von Nutzern über zu kurze Akkulaufzeiten. Teilweise erreichen die Apple-Notebooks weniger als die Hälfte der angegebenen Laufzeit, berichtet das deutsche Technologie-Portal Golem.
(oli/sda/afp)