Tausende wütende Menschen versammelten sich am Montagabend in der Kleinstadt Ferguson im Bundesstaat Missouri. Sie protestierten gegen Polizeigewalt nachdem ein Polizist am Sonntag einen schwarzen Jugendlichen erschossen hatte. Der 18-Jährige sei gemäss Medienberichten nicht bewaffnet gewesen und habe Zeugen zufolge auch nicht provoziert.
Wie die Nachrichtenagentur sda am Dienstagnachmittag mitteilte, hat auch die US-Bundespolizei FBI Ermittlungen eingeleitet. Die Untersuchungen würden parallel zu denen der Polizei im County St. Louis geführt, sagte eine FBI-Sprecherin. Die Bundespolizei schaltet sich wegen einer möglichen Verletzung der Bürgerrechte ein.
Gemäss USA Today ging die Polizei in der Nacht auf Montag mit Tränengas und Gummischrot gegen die empörten Demonstranten vor. Polizei-Chef Tom Jackson verteidigte das Vorgehen damit, dass die Menge Steine geworfen und Schüsse abgegeben habe, einige randalierten. Mindestens 32 Menschen wurden verhaftet.
Ein Freund, der mit dem getöteten Jugendlichen Michael Brown unterwegs war, erklärte dem Sender KTVI, sie seien am Samstag auf der Strasse gegangen und von einem Polizisten im Streifenwagen aufgefordert worden, das Trottoir zu benutzen. Es habe einen Wortwechsel gegeben, dann habe der Polizist mehrfach auf den Jugendlichen geschossen.
Michael Brown soll gemäss CNN die Arme gehoben haben, um zu zeigen, dass er unbewaffnet sei. Die Polizei hingegen sagte aus, der Junge habe den Polizisten angegriffen und versucht, seine Waffe zu entwenden.
Die wütenden Einwohner hoben beim spontanen Protest am Tatort unbewaffnet die Hände wie Michael Brown. Die Proteste gingen in der Nacht auf Montag weiter.
Gemäss CNN hatte Brown den Sommer bei seiner Grossmutter in Ferguson verbracht. (rar)