Influencer beschwert sich über 40-Stunden-Woche – und sticht damit in ein Wespennest
«Wir haben jetzt 18.41 Uhr. Ich habe das Haus um 7.30 Uhr verlassen. Ich bin jetzt gerade kurz vor meiner Haustür. Ihr wollt mir doch nicht sagen, dass das das Leben ist.» Influencer Julian Kamps lebt in Düsseldorf und arbeitet nach eigenen Angaben seit drei Wochen in einem neuen Vollzeit-Job. In einem Video in den sozialen Medien zeigt er sich schockiert über die Dauer der Arbeit. «Das kann's doch nicht sein, das ist doch quatschig, Leute.»
Kamps ist ehemaliger Teilnehmer der ProSieben-Show «Germany's Next Topmodel» – welchen Job er kürzlich genau angetreten hat, verrät der 24-Jährige nicht. Nur so viel: «Ich hätte jetzt dreieinhalb Stunden, um zu leben, damit ich morgen früh wieder fit bin, um auf die Arbeit zu gehen. Das kann's doch nicht sein.» Er wolle jetzt möglichst schnell seine Stunden reduzieren, verrät Kamps seinen rund 15'000 Followern bei TikTok und Instagram.
Deutscher TikToker über die 40h-Woche:
Julian Kamps: «Meistgehasster» Mensch aus der Generation Z?
Mehr als vier Millionen Aufrufe habe das Video eigenen Angaben zufolge bereits gesammelt. Die Reaktionen fallen dabei sehr unterschiedlich aus. Unter dem Video gibt es zahlreiche User, die den 24-Jährigen für seine Aussagen feiern: «Du hast nach drei Wochen gecheckt, was manche in 40 Jahren nicht verstehen», findet ein Nutzer. Und ein anderer schreibt: «Hab vor zweieinhalb Jahren auf vier Tage reduziert und es war die beste Entscheidung überhaupt.»
Doch es gibt auch kritische, teils beleidigende Kommentare. Kamps habe viel Wut abgekommen, erzählt er in einem weiteren Video in den sozialen Medien: «Aktuell bin ich wohl der meistgehasste Gen-Z-Mensch aus Deutschland», meint Kamps. Als «Gen Z» wird die Generation bezeichnet, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurde.
«Was mich schockiert hat, waren die Kommentare», sagt Kamps. Er sei unter anderem als «wohlstandsverwahrlost» bezeichnet worden, ein Nutzer habe behauptet, der 24-Jährige habe nichts Richtiges gelernt. Dem widerspricht Kamps in dem Video: Seine Generation habe Lust zu arbeiten, auch er habe mehrere Jahre Berufserfahrung. Es bleibe aber einfach zu wenig Zeit für Freunde, Familie oder den Wocheneinkauf. «Sorry, dass ich das ausspreche, was jeder denkt.»

