Leben
Social Media

Influencer beschwert sich über 40-Stunden-Woche

Hier äussert sich der Influencer über die 40-Stunden-Woche.Video: extern/juliankmps auf tiktok

Influencer beschwert sich über 40-Stunden-Woche – und sticht damit in ein Wespennest

Ein 24-jähriger Influencer tritt einen klassischen 40-Stunden-Job an und ist vom Arbeitspensum überrascht. Die Reaktionen im Internet fallen teilweise wütend aus.
30.10.2025, 10:2230.10.2025, 10:22
Leon Pollok / t-online
Ein Artikel von
t-online

«Wir haben jetzt 18.41 Uhr. Ich habe das Haus um 7.30 Uhr verlassen. Ich bin jetzt gerade kurz vor meiner Haustür. Ihr wollt mir doch nicht sagen, dass das das Leben ist.» Influencer Julian Kamps lebt in Düsseldorf und arbeitet nach eigenen Angaben seit drei Wochen in einem neuen Vollzeit-Job. In einem Video in den sozialen Medien zeigt er sich schockiert über die Dauer der Arbeit. «Das kann's doch nicht sein, das ist doch quatschig, Leute.»

Kamps ist ehemaliger Teilnehmer der ProSieben-Show «Germany's Next Topmodel» – welchen Job er kürzlich genau angetreten hat, verrät der 24-Jährige nicht. Nur so viel: «Ich hätte jetzt dreieinhalb Stunden, um zu leben, damit ich morgen früh wieder fit bin, um auf die Arbeit zu gehen. Das kann's doch nicht sein.» Er wolle jetzt möglichst schnell seine Stunden reduzieren, verrät Kamps seinen rund 15'000 Followern bei TikTok und Instagram.

Deutscher TikToker über die 40h-Woche:

Video: extern/juliankmps auf tiktok

Julian Kamps: «Meistgehasster» Mensch aus der Generation Z?

Mehr als vier Millionen Aufrufe habe das Video eigenen Angaben zufolge bereits gesammelt. Die Reaktionen fallen dabei sehr unterschiedlich aus. Unter dem Video gibt es zahlreiche User, die den 24-Jährigen für seine Aussagen feiern: «Du hast nach drei Wochen gecheckt, was manche in 40 Jahren nicht verstehen», findet ein Nutzer. Und ein anderer schreibt: «Hab vor zweieinhalb Jahren auf vier Tage reduziert und es war die beste Entscheidung überhaupt.»

«Du hast nach drei Wochen gecheckt, was manche in 40 Jahren nicht verstehen.»

Doch es gibt auch kritische, teils beleidigende Kommentare. Kamps habe viel Wut abgekommen, erzählt er in einem weiteren Video in den sozialen Medien: «Aktuell bin ich wohl der meistgehasste Gen-Z-Mensch aus Deutschland», meint Kamps. Als «Gen Z» wird die Generation bezeichnet, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurde.

«Was mich schockiert hat, waren die Kommentare», sagt Kamps. Er sei unter anderem als «wohlstandsverwahrlost» bezeichnet worden, ein Nutzer habe behauptet, der 24-Jährige habe nichts Richtiges gelernt. Dem widerspricht Kamps in dem Video: Seine Generation habe Lust zu arbeiten, auch er habe mehrere Jahre Berufserfahrung. Es bleibe aber einfach zu wenig Zeit für Freunde, Familie oder den Wocheneinkauf. «Sorry, dass ich das ausspreche, was jeder denkt.»

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
So siehst du nicht aus, Influencer! 9 Mal Instagram vs. Realität
1 / 23
So siehst du nicht aus, Influencer! 9 Mal Instagram vs. Realität
Hier kommen ein paar Influencer, die im richtigen Leben ganz anders aussehen.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
472 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Sofakartoffel
30.10.2025 10:34registriert März 2020
Ich habe neben meiner 42h-Woche, meinem Engagement in der Feuerwehr und dem musizieren in zwei Formationen noch etwas Zeit für Freunde und Familie - aber halt keine freie Minute übrig für Insta oder Tiktok 😂 Meint er das mit "Leben"? 🙈
592106
Melden
Zum Kommentar
avatar
ABWESEND
30.10.2025 10:37registriert September 2024
die Aussage ist nicht falsch, wer 40+h in der Woche arbeitet hat vom Tag nicht viel über.

nur das eigentliche Problem an der Situation ist, man will viel Freizeit, Geld, Luxus und wenig arbeiten. das geht nicht, zumindest nicht beim durchschnittlichen Volk.

Wohlstand muss finanziert werden und das tut man mit einem 40h Wochen Job. oder man arbeitet weniger, hat mehr Freizeit aber muss finanzielle Einbussen in Kauf nehmen.

wäre jetzt noch interessant ob der Herr den 5er unds Weggli will oder ob er sich den jeweiligen Konsequenzen bewusst ist. sonst ist es eine inhaltslose Aussage.
34522
Melden
Zum Kommentar
avatar
Roman 1
30.10.2025 10:36registriert Oktober 2020
Ist klar wenn man noch nie im leben arbeiten musste.
18475
Melden
Zum Kommentar
472
«Es ist auch egoistisch, Kinder zu bekommen»
Die Geburtenrate in der Schweiz ist so tief wie noch nie. Nadine Gloor ist 36 Jahre alt und will keine Kinder. Nie. Mit watson spricht sie über die Gründe.
Ihr Blog heisst «kinderfrei leben - juhu statt Tabu» – mögen Sie einfach keine Kinder?
Nadine Gloor:
Natürlich. Ich hasse Kinder. [lacht] Nein, natürlich nicht! Ich vergleiche es so: Ich habe gerne Elefanten, trotzdem möchte ich keinen bei mir Zuhause haben. Kinderfrei zu bleiben, hat nichts mit Hass zu tun – mehr damit, dass ich kein Bedürfnis habe, mich fortzupflanzen und Kinder zu erziehen. Es ist super, dass es Kinder gibt, es braucht sie in unserer Gesellschaft. Aber das heisst noch lange nicht, dass jeder welche haben muss.
Zur Story