Total fines from US, Swiss, UK regulators - UBS: $800m, Citigroup: $668m, JP Morgan $662m, RBS: $634m, HSBC: $618m http://t.co/v5Wd4mQ2U5
— Mike Bird (@Birdyword) 12. November 2014
Die Umsätze am Devisenmarkt sind seit dem Jahr 2001 stetig gewachsen. Ein Ende des Trends ist nicht in Sicht. Je mehr Geld umgesetzt wird, desto attraktiver ist dieser Markt für die Banken und damit auch für teils illegale Tricks.
Bereits seit 2013 gibt es immer wieder neue Meldungen um angebliche Manipulationen auf den Devisenmärkten durch Händler von Grossbanken. Dabei wird von Absprachen und Manipulationen der Wechselkurse gesprochen. Was zunächst in London begann, weitete sich rasch auch auf andere europäische Staaten, die USA und Hongkong aus.
Dabei wurde unter Finanzexperten stets behauptet, dass ein Markt wie der Devisenhandel mit einem täglichen Volumen von über 5 Billionen Dollar kaum durch einzelne Massnahmen zu manipulieren sei. Die nun teilweise abgeschlossenen Verfahren zeichnen ein anderes Bild – und lassen erahnen, wie der Schwindel funktioniert.
Jeden Wochentag um 16 Uhr wird in London ein so genanntes Fixing der wichtigsten Devisenkurse durch die Informationsdienstleister World Markets und Thomson Reuters durchgeführt. Die Basis dafür ist die Beobachtung des Handels in einem Zeitraum von 60 Sekunden.
Da Devisenhändler über den Tag hinweg bis kurz vor 16 Uhr Aufträge zum Kauf oder Verkauf erhalten, können sie ein Gespür dafür entwickeln, wohin sich der Wechselkurs einer Währung während des Fixings entwickeln könnte. Auf dieser Basis lassen sich einträgliche Geschäfte abschliessen – oder Absprachen mit anderen Händlern treffen.
Eine Möglichkeit, aus dem Wissen um die Auftragslage Kapital zu schlagen, wäre zum Beispiel, vor dem Fixing selbst die betreffende Währung zu kaufen. Weiss ein Händler, dass seine Bank während des Fixings im Auftrag von Kunden grosse Summen an Dollar kaufen muss, kann er darauf spekulieren, dass der Dollar wegen der hohen Nachfrage teurer wird.
Kauft er schon vor dem Fixing Dollar und verkauft diese dann kurz darauf wieder zum Kurs des Fixings, erhält er mehr Euro, als er zuvor ausgeben musste. Die Differenz ist Gewinn. All dies kann zum Vorteil der Bank genutzt werden.
Angesichts der Milliarden, um die es auf dem Devisenmarkt geht, reicht beim Wechselkurs schon eine Veränderung auf der dritten oder vierten Stelle hinter dem Komma, um Gewinn zu machen. Noch lukrativer wird das Ganze, wenn Händler sich gegenseitig über ihre Auftragslage informieren, die Entwicklung der Wechselkurse also noch besser absehen können, oder wenn sie Aufträge sogar abgestimmt ausführen. (sda)