Salt-Chef Johan Andsjö posiert vor dem neuen Firmenlogo.Bild: ARND WIEGMANN/REUTERS
Aus Orange wurde Salt. Mit der Namensänderung hat das Unternehmen neue Handy-Abos vorgestellt. Ob Swisscom und Sunrise ins Schwitzen kommen, zeigt der Preisvergleich.
24.04.2015, 12:4319.05.2015, 12:24
Orange heisst jetzt Salt. Seit Dezember 2014 gehört die Nummer drei im Schweizer Mobilfunkmarkt zum Imperium des französischen Entrepreneurs und Milliardärs Xavier Niel. In seiner Heimat hat Niel der Konkurrenz zuletzt mit Budget-Handyabos eingeheizt und einen Preiskampf entfacht. Wer nun hofft, dass Salt unter dem neuen Besitzer die Preise bei uns ebenfalls ins Purzeln bringt, hat sich getäuscht.
Was ist neu und was bleibt gleich?
Die bestehenden Abos und Prepaid-Angebote werden unter der Marke Salt zu den gleichen Konditionen weiterverkauft. Neu sind mehrere Pass-Abos, die wie beim GA der SBB jährlich und nicht monatlich bezahlt werden. Kunden zahlen so für das reguläre Swiss-Pass-Abo ohne neues Gerät 999 Franken im
Jahr (83.25 Fr/Monat) und mit Gerät 1499 Franken. Diese Pass-Abos sind allesamt Flatrates – Gespräche, SMS und Datenvolumen sind somit inbegriffen.
Die Pass-Abos von Salt

Handy-Nutzer können die Grafik antippen, um sie zu vergrössern.bild: salt
Sechs Wochen Rückgaberecht
Erfreulich: Salt-Neukunden können ihr Abo innert sechs Wochen nach Vertragsabschluss kündigen und auch das mit dem Abo erworbene Handy gegen Rückerstattung des Kaufpreises zurückgeben. Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS), begrüsst diese Neuerung grundsätzlich: «Die Rückgabemöglichkeit von Salt ist innovativ und ein Mehrwert für die Konsumenten. Abzuwarten ist jedoch, wie diese Regelung in der Praxis umgesetzt wird.»
Und was passiert mit den zurückgegebenen Geräten? «Kommen sie ungebraucht zurück, werden sie als Neugeräte erneut verkauft», erklärt Salt-Sprecherin Therese Wenger auf Anfrage von watson. Gebrauchte hingegen würden als Ersatzgeräte verwendet oder als Occasions-Geräte weiterverkauft. Muss ein Gerät repariert werden, bezahlt der Kunde einen Betrag von 200 Franken, so Wenger.
Lohnt sich das Jahresabo?
Die neuen Angebote von Salt sind «vorwiegend alter Wein in neuen Schläuchen», schreibt der Abovergleichsdienst Dschungelkompass.
Auch Telekomexperte Ralf Beyeler vom Vergleichsdienst Comparis ist kritisch: «Ich kann nicht erkennen, für wen die neuen
Pass-Abos attraktiv sein sollen. Für die allermeisten Kunden sind die bestehenden Angebote interessanter.»
Weder für Wenig-, Durchschnitts- noch Vielnutzer sei das Pass-Abo wirklich sinnvoll. Nur Vieltelefonierer, die sich oft im Ausland aufhalten, könnten allenfalls profitieren. Salt heisse für ihn daher primär: gesalzene Preise für neue Abos.

bild: dschungelkompass
Das Fazit von Dschungelkompass: «Vielnutzer, die öfters Roaming nutzen wollen, fahren ohne Roaming-Option oder -Inklusiv-Einheiten mit den neuen Angeboten von Salt günstiger als mit den bisherigen Abos von Orange. Wer sein Handy innerhalb der Schweiz oder in den Ferien eher weniger nutzt, fährt mit den bisherigen Me-Abos von Orange eher besser.»
Orange (alt), Salt (neu), Sunrise und Swisscom im Vergleich
Monatliche Kosten für Telefonie, SMS und Internet (ohne Gerät)

Swisscom ist wie gehabt in den meisten Fällen der teuerste Anbieter. Salt und Sunrise sind beim günstigsten Abo für Wenignutzer praktisch gleich teuer. «Gross ist allerdings der Preisunterschied zu den Budget-Angeboten von M-Budget, Aldi und UPC Cablecom», sagt Beyeler.
Das Fazit: Wer wenig telefoniert, viel surft und sparen will, holt sich ein Prepaid-Angebot der Günstig-Anbieter mit zusätzlicher Datenoption.
Das könnte dich auch interessieren
So viel Stromkosten pro Jahr verursachen Handy, PC, TV, Kühlschrank und andere Geräte wirklich
1 / 21
So viel Stromkosten pro Jahr verursachen Handy, PC, TV, Kühlschrank und andere Geräte wirklich
Die Stromkosten für das Aufladen des Handys werden massiv überschätzt. In den folgenden 18 Bildern erfährst du, welche Geräte am meisten Strom verbrauchen.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Die US-Wirtschaft hat deutlich an Fahrt verloren und ist im ersten Quartal des Jahres überraschend geschrumpft. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) fiel in den ersten drei Monaten annualisiert um 0,3 Prozent.