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Julian Assange

Ermittlungen wegen Vergewaltigung: Assange stimmt einem Verhör in London zu

Bewegung in der Causa Assange: Bald könnte die Strafermittlung vorangehen. 
Bewegung in der Causa Assange: Bald könnte die Strafermittlung vorangehen. Bild: Kirsty Wigglesworth/AP/KEYSTONE

Ermittlungen wegen Vergewaltigung: Assange stimmt einem Verhör in London zu

Julian Assange könnte bald in London verhört werden. Offenbar geht der WikiLeaks-Gründer auf einen entsprechenden Vorschlag der schwedischen Staatsanwaltschaft ein. Assange wird in zwei Fällen sexueller Missbrauch und Vergewaltigung vorgeworfen.
17.04.2015, 09:2117.04.2015, 09:25
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Ein Artikel von
Spiegel Online

Im Streit um einen schwedischen Haftbefehl hat Wikileaks-Gründer Julian Assange offenbar einem Verhör in der ecuadorianischen Botschaft in London zugestimmt. «Wir haben den Anklägern heute eine Bestätigung geschickt», sagte sein Anwalt Thomas Olsson der Zeitung «Dagens Nyheter» am Donnerstag.

Die schwedische Staatsanwaltschaft hatte Assange im März das Angebot gemacht, ihn in London zu befragen. Ausserdem will sie vor Ort einen DNA-Test durchführen. Assanges schwedischer Anwalt sagte damals in einer ersten Reaktion, er begrüsse den Vorschlag, sich in London zu treffen.

Schweden fordert seit dem Jahr 2010 die Auslieferung Assanges, um ihn zu zwei Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs und der Vergewaltigung zu verhören. Assange bestreitet die Vorwürfe.

Seit Juni 2012 in der Botschaft

Nachdem Assange bei der britischen Justiz alle Rechtsmittel gegen das Auslieferungsgesuch ausgeschöpft hatte, floh er im Juni 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London. Kurz darauf gewährte ihm Ecuador sogenanntes politisches Asyl.

Auf ein Verhör in Schweden wollte sich der Australier aus Furcht vor einer Auslieferung an die USA nicht einlassen. Weil sie unter Zeitdruck stehen, kommt die schwedische Staatsanwaltschaft nun wohl doch nach London: Einige der Taten, derer Assange verdächtigt wird, verjähren im August.

Jetzt auf

WikiLeaks hatte mit der Veröffentlichung von Geheimdokumenten zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan sowie der Publikation zehntausender US-Diplomatendepeschen den Zorn Washingtons auf sich gezogen. Aktuell hat WikiLeaks angebliche interne Dokumente des Filmstudios Sony Pictures ins Netz gestellt.

mbö/dpa/Reuters

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